CHANGELING – Changeling (2025)

Band: CHANGELING
Album: Changeling
Genre: Progressive Death Metal

Trackliste:
01. Introject
02. Instant Results
03. Falling In Circles
04. World? What World?
05. Metanoia Interlude
06. Changeling
07. Abyss
08. Cathexis Interlude
09. Abdication
10. Anathema

CHANGELING: Ein Progressive Death Metal-Meisterwerk zwischen Folklore und Experiment

CHANGELING ist ein Soloprojekt eines deutschen Gitarristen namens Tom Geldschläger. Er kennt die globale Metalszene nur zu gut und arbeitet mit Bands wie OBSCURA und BELPHEGOR zusammen. Er unterstützt Musiker:innen bei ihren musikalischen Schreibblockaden und bietet professionelle Hilfe für Mix and Mastering an. Christian Münzner, der Gitarre bei OBSCURA und NECROPHAGIST spielt, bezeichnet Geldschläger sogar als den Steve Vai des neuen Milleniums. Mit seinem Soloprojekt erwartet einen ein Progressive Death Metal-Werk, an dem All-Stars der Metalszene mitgewirkt haben.

Hinter dem Albumtitel Changeling steckt nicht nur ein weltbekannter Gitarrist, sondern auch eine europäische Folklore, um die sich die Liedertexte inhaltlich drehen. Zu Deutsch ist es unter anderem als Wechselbalg oder Dickkopf bekannt. In den deutschen Geschichten kommen meistens Teufel vor, die menschliche Kinder kidnappen und gegen einen Wechselbalg, das exakt wie das Kind aussieht, eintauschen. Geldschläger nimmt dieses mystische Wesen als Ausgangspunkt für die Geschichte, die er mit seinem Album erzählen will. Hier treffen traditionelle Folklore und Progressive Death Metal aufeinander.

Soundtechnisch bietet CHANGELING eine beeindruckende Vielfalt an Musikelementen. Der Song „Introject“ begeistert mit einem modernen Metalsound, der durch komplexes Riffing besticht.  Bei „Instant Results“ wird mit einem ungewöhnlichen Gitarrensound experimentiert, der an einen 80er Jahre Synthesizer erinnert. Im Song „Falling In Circle“ lassen die Musiker Jazz/Fusion-Elemente miteinfließen, wohingegen „World What World“ einen dramatischen Anstrich bekommt, mit Akustik-Gitarre und klassischen Instrumenten. „Abdication“ fasziniert mit interessanten Rhythmuswechseln und intensiven Beats kombiniert mit wilden Gitarrenläufen. In „Changeling“ liefert die Band einen markant düsteren Sound, der von tiefen Vocals begleitet wird und den Song zum Highlight des Albums machen.

Geldschläger unternimmt gerne genreübergreifende Exkursionen, aber manchmal geht er zu weit. Die Dauer seiner Songs reichen von knapp zwei bis neun Minuten – nur „Anathema“ übertrumpft mit 16 Minuten Länge, die voll von krassen Rhythmenwechsel, Einspielungen mit exotischen Instrumenten sind und mit dramatischem Orgelsound abschließt.

Fazit: CHANGELING wurde von einem talentierten und bekannten Musiker produziert und das hört man in jedem einzelnen Song. Textlich kriegt man nicht nur kreative Verse zum Lesen, sondern auch Geschichte zum Lernen dazu. In Geldschlägers Musik wird Progressive großgeschrieben. Er verbindet viele Musikelemente, die gut miteinander harmonieren, aber für meinen Geschmack zu viel sind.

Punkte: 7 / 10

 

Autor: Julian D.