Cendres De Haine – Lemegeton Clavicula Salomonis Tome II

Auf dem 4. Album seit 2010 fällt auf, dass alle Titel exakt gleich lang sind, nämlich 6 Minuten und 6 Sekunden, eine teuflisch akribische Zahlenspielerei – doch kann das Black-Metal-Duo auch musikalisch überzeugen oder nur mit oberflächlicher Effekthascherei punkten? Der scheppernde, klirrende, dumpfe Klang verursacht zum einen einen gehörigen Tinnitus und macht es schwer, die durchwegs guten Melodien herauszufiltern, doch die Band kann mit gelungenen Hintergrundharmonien und dreckigen Grooves einige Pluspunkte sammeln. Hymnische Leads prägen die epischen Songs, die durchaus mehr Sinn ergeben, als es nach dem ersten etwas frostigen Empfang zu erahnen war. Es rumpelt, sägt und poltert an allen Ecken und Enden, doch die unaufdringlichen und unplakativen melodischen Elemente wirken wie ein Sonnenstrahl in einem durchgehenden Hagelsturm.

Fazit: Freunde von urwüchsigem, erdigem, kratzigem und dennoch marginal melodischem Black Metal werden sich bei Cendres De Haine ein diabolisches Grinsen nicht verkneifen können!

Punkte: 7 / 10

Autor: Leonard