BURDEN OF GRIEF – Destination Dystopia

Das deutsche Melodic Death-Quintett gibt es schon seit Mitte der 90er; auf dem 8. Album hat sich an der stilistischen Richtung nichts verändert. Nach enem harmonischen Intro setzen hochmelodische Riffs ein, die Stimme steuert bissige Growls bei, teils finden wir auch mehrstimmig geshoutete Passagen. Eine Prise an modernen Anklängen ist auch mit an Bord, die Band geht also trotz Old School-Sound mit der Zeit. Rhythmusorientierte Parts wechseln mit Ohrwurmmelodien und – refrains; manchmal geht es dunkel-düster zu, dann groovy oder etwas schleppend, bevor dich Blastbeats taktvoll an die Wand nageln. Entspannt gleitende Momente sind ebenso integriert, bisweilen blitzt auch leichte Komplexität durch. Mein Favorit „Fevered Dreams“ peitscht geradlinig nach vorne, bietet obendrauf einen coolen Chorus und Variabilität in der Songstruktur. Manche Tracks sind sperriger und aggressiver gehalten, auch vom Gesang her, werden aber immer wieder von feinmelodischen Leads durchzogen; beim Titelsong stolpern wir über ein ausgedehntes Solo sowie ene nette Steigerung gegen Ende. Der epische Abschluss „My Suicide“ nimmt sich behutsam Zeit für Dynamik und ein breitspuriges Finale.

Fazit: BURDEN OF GRIEF finden eine gute Balance zwischen Melodieverliebtheit und rhythmischer Finesse, mischen das Tempo gut durch und offerieren ein paar coole Refrains für die Eingängigkeit. Speedattacken und schöne Soli runden eine gelungene, aber überraschungsarme Melodic Death-Scheibe ab.

Punkte: 9 / 10

Autor: Leonard