
Band: BORGNE
Album: Renaître De Ses Fanges
Genre: Black / Doom Metal
Trackliste:
01. Introspection du Néant
02. Comme une tempête en moi qui gronde
03. Même si l’enfer m’attire dans sa perdition
04. Condamnée à errer dans les méandres
05. Ils me rongent de l’intérieur
06. Dans un tourbillon de douleur
07. Un espace hors du temps
08. Royaume de poussière et de cendre
Das bereits 11. Album des Schweizer Duos BORGNE dürfte wieder ein harter Brocken sein, denn alle Songs dauern mit Ausnahme der Einleitung lang und die Gesamtspielzeit von 65 Minuten gestaltet sich opulent. Doch einfach war die musikalische Kost noch nie. So auch diesmal.
Schon die düstere, dystopische Soundcollage als Einleitung bereitet auf das zu erwartende zähe Material vor, das uns BORGNE erneut servieren. Erhaben, mächtig und wunderbar harmonisch sind die epischen Stücke nebst aller nihilistischen Dunkelheit trotzdem. Langsam rollen die akustischen Wellen auf dich zu, ehe sie sich in Verbund mit der barschen Stimme und frenetischer Doublebass über dich ergießen. Eine dezent orchestrale Note verleiht den Songs eine emotionale Tiefe, die sehr intensiv wirkt und dem Hörer über die lange Spielzeit einiges an Durchhaltevermögen abverlangt. Gezogene Leads strukturieren die pechschwarzen Oden und erscheinen wie ein Hoffnungsschimmer am finsteren Horizont. Mahlstromartig ziehen dich BORGNE in ihre sonische Welt aus Doom, Black und symphonischer Dichte hinein. Sphärische Zwischenspiele tun der geschundenen Seele gut und dynamisieren das opulente Soundgefüge. Oberccol funktioniert das rasende Finale des Monsters „Même si l’enfer m’attire dans sa perdition“ mit wunderbaren Melodiebögen. Die Songs an sich halten ein hohes Intensitätslevel und brechen wie mächtige Wogen über das Auditorium herein, da kommen Ruhepole wie das sanfte Ende von „Ils me rongent de l’intérieur“ gerade rechtzeitig zum Atemschöpfen. Mir fehlt manchmal ein Höhepunkt, auf den eine Komposition zusteuern sollte. Einzelne Songs bleiben daher nicht in Erinnerung, wohl aber die opulente, bombastische, pechschwarze Gesamtaura dieses dunklen musikalischen Album-Monoliths.
Fazit: Ganz so hart sind BORGNE doch nicht zu knacken – die Sounds schwappen intensiv doomig, rasant explosiv und machtvoll orchestral über die Zuhörer hinweg, ohne den melodischen Aspekt außer Acht zu lassen. Das ergibt eine hypnotische, intensive Mischung, der man sich kaum entziehen kann!
Punkte: 9 / 10
Autor: Leonard