BLOODBLIND – As Oceans Rise (2024)

Die vierte EP der Finnen BLOODBLIND kommt mit jeder Menge grooviger Riffs um die Ecke, die Songs funktionieren live gewiss prächtig. Eine herrlich rotzige, leicht Hardcore-affine Schreistimme verstärkt das Live-Feeling der fett produzierten Scheibe noch, aus jeder Note pumpt Adrenalin und Schweiß. Die Ryhthmik zeigt sich meist direkt geradeaus und recht simpel, aber sehr effektiv. Einige Stereo-Effekte lassen die Fäuste vor Begeisterung in die Höhe schnellen und die schnörkellosen Refrains können sofort mitgebrüllt werden. Dazwischen blitzen ein paar hochmelodische Leadmelodien durch und kontrastieren die groovefokussierte Darbietung. Diese Melodieinfusionen sind höchst willkommen und ergeben mit den peitschenden, abgehackten Takten eine durchschlagskräftige Einheit. Am besten gelingt die Fusion von hart und zart beim Adrenalinstück „Empty Eyes„, das trotz seiner Kompaktheit viele rhythmische und melodische Feinheiten inklusive zweistimmigem Gesang als Pluspunkte auffährt. Das epische Titelstück stellt die harmonische Komponente mit einem ausgedehnten, sphärischen Gitarrenpart noch mehr in den Vordergrund und integriert zudem eine vorwärtsdrängende Passage – sehr stark!

Fazit: Ein kurzer, intensiver Ritt durch knallige Grooves, garniert mit delikaten melodischen Nuancen und intensiven Vocals – schweißtreibend und doch nicht bloß stumpf heruntergeprügelt. Kurz: ein Album wie ein Bulldozer mit feinem Profil!

Punkte: 9 / 10

Autor: Leonard