
Band: BLOODBARK
Album: Sacred Sound Of Solitude
Genre: Atmospheric Black Metal
Trackliste:
01. Time Is Nothing
02. From Ash To Dust To Pollen
03. Glacial Respite
04. Augury Of Snow
05. Griever´s Domain
BLOODBARK ist ein Mysterium an sich. Über die Formation ist weder bekannt wer dabei ist, noch woher sie kommt. Man munkelt, dass es sich um Russen handelt. Die Umsetzung des atmosphärischen Black Metal spricht ausreichend für sich. Nach dem Debutalbum 2018 wurde es still, bis 2025 das aktuelle Album veröffentlicht wurde. Sacred Sound Of Solitude bietet 42 Minuten Einsamkeit im Blizzard.
Der Rhythmus wiederholt sich durchgängig. Ruhige Teile entwickeln mit synthetischen Klängen eine besondere Dynamik. Diese bilden sich zurück, um einen mit der Keule des Black Metal niederzuknüppeln. Und das wieder von vorne. Durch die hochwertige Umsetzung, durchdachte Passagen bis hin zu diabolischen, zur Unkenntlichkeit verzerrten Vocals ist dies nicht störend, sondern erhöht die Welt, in die man ab dem ersten Moment eintritt.
Der erste Track „Time Is Nothing“, wird seinem Titel mit über 8 Minuten Spielzeit direkt gerecht. BLOODBARK fängt dynamisch an. Ein instrumentaler Part aus Gitarre und Schlagzeug fängt zügig an und man wartet was passiert. Diabolisches, verzweifeltes Growling in Sprechgesanggeschwindgkeit lässt die Dunkelheit richtig aufziehen. Durch ruhige Passagen hat man Zeit sich richtig einzulassen. So wird auch der Gesang weniger fordernd, sondern erzählt verständlich die Geschichte über das ewige Eis. „From Ash To Dust To Pollen“ wird mit dem Keyboard aufgebaut. Langwierig und fesselnd, bis Blastbeats den Sturm heraufbeschwören. Diese Fusion aus synthetischem Klang, Gitarre und Schlagzeug prasselt direkt hernieder. Die wenigen Vocals gehen wie einzelne Kälteböen direkt unter die Haut. „Glacial Respite“, der dritte Track des Albums, möchte einfach nur Tempo herausnehmen und Ruhe einkehren lassen. Man hat einen ruhigen Gletscher erreicht und blickt hörbar über die endlose Weite der Winterlandschaft. Man erreicht durch unterstützendes Flötenspiel, das an einen sanften Wind erinnert, den emotionalen Höhepunkt des Albums. Mit „Augury Of Snow“ wird die Winterlandschaft unbarmherziger und hämmert mit Blastbeats und diabolisch-verzweifeltem Growling seine Botschaft zurück in den Kopf. Der Winter und seine Kälte ist in seinem Wirken unterschiedslos und eiseskalt. Der fünfte und letzte Track „Griever’s Domain“ nimmt sich über 12 Minuten Zeit zu wirken. Durch den strukturellen Wechsel von langsam zu hart und zurück kommt man in den Verdacht, es komme ein episches Finale. Das zunehmen der Vocals, und die Verhärtung des bereits eingesetzten Mittels unterstützen den Verdacht. BLOODBARK verzichtet auf die Spitze, sondern hält die Gewaltigkeit des Moments ohne echten Höhepunkt über einen längeren Zeitraum aufrecht. Man wird auch mit einem durchdachten Outro aus der Winterlandschaft herauskomplimentiert. Mit der Möglichkeit, das Abenteuer sofort erneut zu erleben.
Fazit: Man kann den Schnee direkt schmecken. BLOODBARK hat mit seiner stimmungsgewaltigen Veröffentlichung Sacred Sound Of Solitude bereits im Jänner 2025 eine hohe Messlatte gelegt.
Punkte: 10 / 10
Autor: Christian S.