BLACK LAVA – The Savage Winds To Wisdom (2024)

Behutsam, bedächtig und sanft starten BLACK LAVA in ihr 2. Album. Das Quartett aus Melbourne zieht das Tempo kurz darauf merklich an und mischt in den Black/Death-Metal ein paar technische Spielereien. Der Sound ist druckvoll und klar ausgefallen, ohne steril zu wirken. Dezent werden groovige Passagen eingewoben, sodass sich ein teils einfach nach vorne preschendes und doch komplex angehauchtes Gesamtwerk ergibt. Ein paar schwere, schräge und dissonante Zwischentöne erschweren den Zugang etwas, tun der Langzeitwirkung aber gut. Typische, leichtverdauliche Ohrwürmer dürft ihr euch auf The Savage Winds To Wisdom nich erwarten, eher Bulldozer-artige Groovemonster mit progressiven Versatzstücken und rhythmischer Fokussierung. Doomig schleppende Düsternis fließt bei „Dark Legacy“ mit ein. Hier erinnert die Band an polnische Genregrößen wie Behemoth oder Hate. Die zurückhaltenden Vocals ergänzen die sonst vorherrschenden harschen Gesangsvorträge in feiner Weise. Doom spielt auch weiterhin eine unterschwellig bedrohliche Rolle, ebenso wie variable Vocals. Das Schlagzeug spielt auf diesem Album die erste Geige, ist stets sehr präsent, akzentuiert und auch nobel zurückhaltend im richtigen Moment. Klar gibt es viele Blasts und halsbrecherische Breaks, doch leicht nachvollziehbare, griffige Grooves halten die Sache spannend und vermeiden Kopflastigkeit. Locker-flockige, jazzige Experimentierfreude schimmert hin und wieder durch und zeigt eine weitere Facette im Schaffen des Vierers auf. Von zart bis hart ist auf diesem Album alles dabei.

Fazit: BLACK LAVA verbinden dunkel-bedrohlichen Black/Death mit einer Prise Doom und würzen mit technisch-komplexer Note. Ein detailreiches Album mit guter Schlagzeugdynamik ist entstanden.

Punkte: 8 / 10

Autor: Leonard