BEYREVRA – Echoes: Vanished Lore Of Fire (2024)

Band: BEYREVRA
Album: Echoes: Vanished Lore Of Fire
Genre: Melodic Black/Death Metal

Trackliste:
01. Sentenced
02. Path Of Baptism
03. Burning Fate
04. New Aeon Rising
05. Erased
06. Fallen Son
07. Beheading The Truth
08. Barren Tales
09. The Hermit´s Torment

Die Nürnberger BEYREVRA konnten mit einer EP (Burning Fate, 2022) bereits sehr positiv auf sich aufmerksam machen – und diesen guten Eindruck verfestigen die Musiker mit dem ersten Longplayer Echoes: Vanished Lore Of Fire noch. Der bunte Stilmix hat viel zu bieten: heroisches Pathos wie alte Amon Amarth (vor allem die Stimme), kriegerische Passagen à la Kanonenfieber, melodische Black Metal-Gitarrenleads, rhythmische Breaks mit groovenden Takten, einige Tempoverschleppungen und zurückhaltende Atempausen. Das Quartett fordert den Hörer heraus und zündet keineswegs von Beginn an – zu komplex und vielschichtig sind die epischen Kompositionen aufgebaut, doch unwiderstehliche Rhythmik wie jene zu Beginn von „Fallen Son“ packen dich gnadenlos am Genick. Falls jemand „Once Sent From The Golden Hall“ mochte, wird dieses Werk ebenso ins Herz geschlossen werden. Blitzsaubere, wieselflinke Attacken wechseln behände mit gedrosselten Sequenzen und ein flüssiger Songaufbau sammelt eifrig Pluspunkte, allerdings dürft ihr euch keine eingängigen, platten Refrains oder tanzbare Schunkelsongs erwarten. Stattdessen gibt es herrliche Intervallverschiebungen, die den Melodikfreak mit der Zunge schnalzen lassen und auch die effektiven Hau-Drauf-Parts zwingen dich zum Mitwippen oder Headbangen. Zwar wirkt das Album als Gesamtheit etwas sehr beladen, einen Tick zu wenig tempostrukturiert und widerhakenarm, doch mit ein bisserl Geduld wird der Black Metaller, der Harmonie ebenso braucht wie Speed, bestimmt glücklich werden. Möglicherweise hätten schwelgerische Passagen wie das wehmütige Ende des Finales „The Hermit´s Torment“ die Intensität erhöht und die Songs auf ein noch packenderes Level gehievt.

Fazit: Melodische Akzente und kraftvolles Double-Bass-Geknatter gehen auf diesem Werk eine gute Synthese ein; nebenbei vergisst das Vierergespann auch auf sanfte Töne nicht – ein reichhaltiges und nicht ganz einfach fassbares Album erwartet euch!

Punkte: 8 / 10

 

Autor: Leonard