BERLIAL – Nourishing The Disaster To Come (2025)

Hinter dem Bandnamen BERLIAL verbirgt sich ein Black Metal-Duo aus Frankreich. Dieses wurde von den Musikern HellSod und CzH ins Leben gerufen. 2022 kam mit der EP E.D.P. das erste Release auf den Markt, ehe Februar 2025 das vorliegende Debut Album Nourishing The Disaster To Come folgte. Dieses wurde über das italienische Label My Kingdom Music veröffentlicht, wurde mit 6 Tracks bestückt und bietet Unterhaltung für ca. 47 Minuten.
Die Franzosen stellen gleich im ersten Track „The Last Dance“ klar, dass es sich hier um kein Tänzchen handelt sondern hier harte Bandagen angelegt werden. Mit leicht avantgardistischen Anleihen, die zwischen melodischen Riffs Platz finden, macht es einem das Duo nicht leicht gleich beim ersten Hördurchgang ein Feuerwerk zu zünden. Man muss der Performance definitiv Zeit geben, da die vielen Riffwechsel und auch die Stimmungswechsel kaum beim ersten Anhören erfasst werden können. Im einen Moment erinnern die Franzosen ein wenig an Dimmu Borgir und im nächsten Moment fließen psychedelische Elemente ein und machen den Vergleich vergessen. Diese Strukturen lassen selbst 7 Minuten Laufzeit wie einen Schnelldurchgang wirken. Im zweiten Titel „Noeveau Monde“ wirkt man zu Beginn wesentlich zugänglicher und vor allem eingängiger. Dies liegt wohl an der leicht rockigen und postmetallischen Darbietung. Dann wird man aber schnell wieder experimentierfreudiger. Trotzdem kann diese Nummer viel schneller Vertrautheit beim Zuhörer auslösen. An der dritten Stelle folgt dann mit „We Deserve To Fall Again“ ein knapp 13minütiges Mammut-Werk, wobei knapp 3 Minuten davon als Einleitung dienen. Erst dann nimmt der Song Fahrt auf. Ab diesem Zeitpunkt zelebriert man wieder den zuvor facettenreichen Sub Genre-Mix. Dieser Track mit seiner Länge verlangt dem Zuhörer sehr viel Geduld ab, aber es lohnt sich. Gefühlt bietet „Ivresse De La Finitude“ eine sehr düstere, aber auch epische Atmosphäre und ist für mich persönlich das Highlight auf dem Album. Auch in diesem Fall zeigt das französische Duo, wie vielschichtig es performt und dadurch sind sie immer für eine Überraschung gut. Gerade der Titel-Track „Nourishing The Disaster To Come“ ist dann die erste Nummer auf der Scheibe, die kaum Akzente bzw. einen bleibenden Eindruck hinterlässt. Fast schon straight agieren BERLIAL im Vergleich zum vorherigen Albumverlauf. Es wirkt fast, als wollte man diesen Song nur schnell über die Runden bringen. Im abschließenden „Le Néant Pour Éternité“ findet man aber gleich wieder zurück in die Spur und schließt so das Album in gewohnter Manier würdig ab.

Fazit: BERLIAL vermischen in ihrer schwarzmetallischen Performance sehr viele Stilmittel aus diversen Sub-Genres und können so dem Zuhörer immer wieder ein Aha-Erlebnis bescheren. Absoluter Geheim-Tipp aus Frankreich.

Punkte: 9 / 10

Autor: Thomas Mais-Schöll