Band: Beenkerver
Album: Ontaard
Genre: Black Metal
Trackliste:
01. Gebroken
02. Door Donkere Wolken, Mijn Vaandel
03. Mist
04. Ik Ben Het Dwaalspoor
05. Muur Van Bloed
06. Uit De Grond Getrokken
07. Tot Op Het Bot
Der Alleinunterhalter hinter BEENKERVER, Niels Riethorst, hat definitiv den Dreh raus! Kaum zu glauben, wie ausgereift dieses Debüt klingt, cool und selbstverständlich schüttelt der gute Mann eine herrliche Melodie nach der anderen aus dem genialen Ärmel. Tempobolzerei findet statt, doch auch verdammt organische und dadurch wie aus einem Guss integrierte Atempausen dürfen gerne und bereichernd vorkommen. Durch das An- und Abschwellen der Energie und Intensität erreicht der Künstler eine richtiggehende Sogwirkung, einzig das sterile Schlagzeug muss ein bisschen kritisiert werden. Eher straff durchgehämmerte Nummern wechseln sich mit epischen Großtaten ab, die zudem Platz für gedrosselte Passagen und dezent symphonische Klänge lassen. Sehr fein nimmt der Musiker zeitweise schleppende Sequenzen in die Songs auf, senkt demnach den Puls, sodass der zackig schwingende Hammer umso effektiver und unwiderstehlicher niedersaust. Ein solcher Moment, um die Faust extatisch in die Luft zu recken, bietet das angethrashte, variabel zündende Stück „Mist„, das melodisch und dynamisch keinerlei Wünsche offen lässt und trotz langer Laufzeit viel zu schnell ausfaded. Die Taktik, mit viel Tempo und kurzen Stimmungswechseln die Nummern interessant zu halten, gelingt über die gesamte Spielzeit – die exzessiven Speedausbrüche gleiten dabei nie ins Chaotische ab. Sehr schön variiert der Alleskönner auch mit seiner Stimme, die oft faucht und kreischt, doch auch düsteres Timbre nutzt. Treibender Black/Thrash mischt sich mit leicht verhallter Erhabenheit, die zeitweise rhythmisch etwas steril und ereignisarm bleibt, da spielt sich einiges im Hintergrund ab, ein Kopfhörer ist deshalb nicht verkehrt. Die besten Momente beinhalten die epischen Melodieschlachten und stampfenden Zwischenspiele, die eine herrliche Dynamik heraufbeschwören.
Fazit: Eine lohnenswerte Platte für Speedfreaks mit Hang zu melodischer Finesse und Detailreichtum. Dieses Album wächst mit jedem Hördurchlauf und wirkt wie eine akustische Entdeckungsreise!
Punkte: 9 / 10
Autor: Leonard