BEDSORE – Dreaming The Strife For Love (2024)

Band: BEDSORE
Album: Dreaming The Strife For Love
Genre: Progressive Death Metal

Trackliste:
01. Minerva´s Obelisque
02. Scars Of Light
03. A Colossus, An Elephant, A Winged Horse; The Dragon Rendezvous
04. Realm Of Eleuterillide
05. Fanfare For A Heartfelt Love
06. Fountain Of Venus

Die italienische Band BEDSORE lässt es auf ihrem 2. Album ruhig angehen: wabernde Keyboards, sanfte Gitarren und eine warmherzige Atmosphäre katapultieren uns in rein instrumentaler Weise zurück in die 70er. Erst beim zweiten Stück fließen mehr metallische Elemente mit ein, die Gitarren riffen in mittelschnellem Tempo und die Stimme lässt sich in heiser kreischendem Timbre vernehmen. Dazwischen blitzen immer wieder orgelnde Keys hervor und die vier Musiker lassen sich zeitweise zu sphärischen Jam-Sessions hinreißen, die von sperrigen, teils jazzigen Parts durchbrochen werden. Herkömmliche Songstrukturen finden sich auf diesem Album keine, die Platte wirkt eher wie ein Soundtrack zu einem düsteren Film, daher gibt es auch keine Single-Hits oder eingängige Refrains zu bestaunen – hier wird auf den Aufbau einer dichten Atmosphäre Wert gelegt, die keinesfalls nebenher erfasst werden kann. Als kleine akustische Kniffe haben BEDSORE auch für Metal exotischere Klangfarben wie Trompeten im Repertoire, die beim ausladenden Epos „A Colossus, An Elephant, A Winged Horse; The Dragon Rendezvous“ neben entrückten Passagen mit herzzerreißendem Gesang, beherzten Speedattacken und harmonischen Parts locker Platz finden. Komplexe Rhythmuswechsel lassen hibbelige, zappelnde und teils sakral tönende, manchmal Musical-artige Songs entstehen, die den Hörer mit jeder Menge Überraschungen und Wendungen konfrontieren. Überraschend kompakt und komprimiert zeigt sich „Fanfare For A Heartfelt Love„, ehe das breite Finale „Fountain Of Venus“ wieder experimenteller und facettenreicher ein breites Arsenal an Klängen auffährt – als würden Deep Purple mit Dream Theater eine spukige Session abhalten.

Fazit: BEDSORE servieren uns komplizierte, jazzig verspielte, geisterhaft wabernde und unterschwellig aggressive Musik, die man entwirren muss und in weiterer Folge entdecken kann.

Punkte: 8 / 10

Autor: Leonard