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Band: ASENHEIM
Album: Wolkenbrecher
Genre: Epic Black Metal
Trackliste:
01. Einklang – Blut und Eisen
02. Der Harnischmacher
03. Im Zwielicht (Der Mantel der Dämmerung)
04. Mein Königreich
05. Ein letzter Gruß
06. Zu den Waffen
07. Am der Tafel der Toten
08. Wolkenbrecher
09. Die kalte Festung
10. Himmelfahrtskommando
11. Räuberlied
ASENHEIM besteht seit 2006. Das Duett aus Deutschland lieferte in den Anfangsjahren mehrere gelungene EPs. Bis zum ersten Album ließen sie sich jedoch bis 2012, geschlagene 6 Jahre, Zeit, um bis 2024 weitere 8 Alben zu liefern. Der Black Metal mit starken Wurzeln in den Anfängen des Genres widmet sich thematisch dem Pagan Metal. Im neuen Album Wolkenbrecher bietet diese Fusion knappe 52 Spielzeit.
Das deutsche Duo bleibt überwiegend temporeich. Nichtsdestotrotz bauen sie phasenweise ein irres Tempo, in dem sich als Gesamtkunstwerk verstehendem Album auf, in dem die Blastbeats zu einem durchgängigen Ton verkommen. Das deutschsprachige, verständliche Gekreische fesselt. Der Inhalt bezieht sich auf deutsche Mythologie. Die wiederholenden Refrains ergänzen die Atmosphäre und wirken nahezu hypnotisch.
Der erste Track „Einklang- Blut&Eisen“ ist die Ouvertüre. Mit Blastbeats eingeschlagen wird man als Hörer auf Linie gebracht. Gemeinsam mit Gitarrenklang wartet man gespannt auf das, was kommen mag. Der folgende „Harnischmacher“ belohnt nach temporeichen instrumentalen Teilen mit verzweifeltem Sprechgesang, gut verständlichen Growlings. Der instrumentallastige Track fängt gut ein und schafft eine gute Atmosphäre. Der dritte Track „Im Zwielicht (Der Mantel der Dämmerung)“ hält man sich gar nicht mehr zurück. Schnell und mit mythischem Rahmen kreischt Tiwaz seine Botschaft in die Welt. Und seine Botschaft ist roh, ungeschliffen und brutal. „Mein Königreich“, der vierte Track, gibt keine Zugeständnisse. Die instrumentalen Teile geben genug Raum, um das Gekeife gut zu verarbeiten und zu reflektieren. „Ein letzter Gruß“ ist ein instrumentales Zwischenspiel und verleiht einen mythischen Einschlag. Man wundert sich eigentlich, wozu einem diese Atempause gewährt wird. Sie soll, wie man später merkt, auf den nächsten Track „Zu den Waffen“ vorbereiten. Temporeich und mit flehenden Screams möchte man fast zu diesen greifen. Eine beeindruckende Atmosphäre hat sich mittlerweile aufgebaut. Nach der Mobilmachung bekommt man „An der Tafel der Toten“ erneut eine instrumentale Pause. Der titelgebende Track „Wolkenbrecher“, mit über 8 Minuten der längste in diesem Album, kommt wortwörtlich mit Gewieher in die Gänge. Gemächliche Drums werden durch plötzliche Vocals kurz unterbrochen. Dadurch wird man aus der Trance gerissen. Jedenfalls, weiß man so, was Sache ist. Der neunte Track „Die kalte Festung“ beginnt jedenfalls mythisch, fast schon märchenhaft. Nach kurzem Stilbruch meldet sich Tiwaz mit seinem Gekreische und holt alle Hypnotisierten zurück. Rhythmische instrumentale Teile verleiten nahezu wieder in diese zu verfallen, nur um rechtzeitig wieder in die Realität zurückgeschrien zu werden. „Himmelfahrtskommando“ beginnt impulsiv und verheißungsvoll. Der Tracktitel ist Programm. Im schnellen Schritt geht es dem Ende zu. Und man wird unbarmherzig nach Ende in die Dunkelheit entlassen.
Fazit: Fusion aus Ballade und Blackmetal. ASENHEIM steigert sich erneut in Sachen Qualität und Atmosphäre. Dadurch lebt man die erzählten Mythen, ähnlich wie bei den Vorgängeralben, richtig mit. Die durchdacht aufgebaute Stimmung hält sich trotz der Länge von ca. 52 Minuten über die gesamte Spielzeit. Wolkenbrecher gibt direkt Lust auf mehr.
Punkte: 9 / 10
Autor: Christian