AS THE SUN FALLS – Where The Silence Reigns (2023)

Finnland. Melodic Death. Muss ich noch mehr schreiben? Auf 4 EPs und einem Langeisen bürgt das Quintett AS THE SUN FALLS seit 2020 für höchste Qualität in ebendiesem Subgenre. Tempomäßig halten sich die fünf Musiker oft zurück und stellen etwa beim Opener „The Wanderer“ elegische und schwermütige Riffs oder Melodiebögen in den Fokus. Die voluminösen Growls werden Fans von Omnium Gatherum sofort ein Lächeln ins Gesicht zaubern und das nach Harmonie gierende Herz erfreuen. Entspannt doomige Sequenzen wechseln sich mit treibender Double-Bass-Vehemenz ab, auch sanfte Klargitarren tragen zum Klangbild ein Scherflein bei. Beim zweiten Stück „Trees On My Gravestone“ wird es doomig und sehr nachdenklich, eine ruhige Passage mit gesprochenen Vocals in der Landessprache mündet in einen kraftvollen Growlpart mit Doublebass und so zeigt sich ein dynamisches durchkomponiertes Gesamtwerk mit gewohnt erstklassigen Leads inklusive ein paar Keyboardtupfern. Das beschwingte Finale „Where The Silence Reigns“ wechselt gekonnt zwischen rhythmusfokussierter Vehemenz und schwebender Sonnenaufgangsharmonik. Auf Gesang wird hier verzichtet und die Band gibt so den Gitarren den gesamten Raum, um die königlichen Melodien bestens zur Geltung zu bringen.

Fazit: AS THE SUN FALLS sind ein weiterer Diamant im unüberschaubar großen, qualitativ erstklassigen Melodic Death-Repertoire Finnlands. Kurz: ein melancholischer und höchst harmonischer Leckerbissen!

Punkte: 9 / 10

Autor: Leonard