Band: ARS NOTORIA
Album: Chronicles
Genre: Technical Death Metal
Trackliste:
01. Headsplit
02. Save The Book
03. Ashes
04. Compel
05. King´s Crown
06. Triggered
07. Obey
08. Melt
09. Wide Open
Das Einstandsalbum der Frickel-Franzosen Ars Notoria überschüttet den Hörer mit technisch angehauchtem Todesblei. 36 Minuten und 36 Sekunden lang versucht der Alleinunterhalter Antoine Grasser mit einigen Gastmusikern die Gunst des technikaffinen Deathers zu gewinnen und spielt dabei ein paar Trumpfkarten aus: flirrende Gitarrensoli, rhythmische Achterbahnfahrten, komplexe Taktwechsel und ein Hauch an schrägen Dissonanzen, die Chronicles keinesfalls leicht zugänglich gestalten. Doch groovige Riffs und Hooklines addieren eine kräftige Dosis an leichtverdaulicher Engängigkeit; diese lassen das Werk zwischen technischer Kopflastigkeit und auflockernder Direktheit pendeln. Die coole Stimme wartet mit dunklen Growls sowie einigen hysterischen Kreischpassagen, aber auch zurückhaltendem Flüstern auf. Die programmierten Drums stören keineswegs und passen perfekt zur distanzierten, dystopischen Atmosphäre. Einige doomige Einschübe während des Stückes „Compel“ erhöhen die Variabilität hinsichtlich Spieltempo, doch die bleierne, tonnenschwere Düsternis wirkt sperrig – keinesfalls easy listening also. Demgegenüber schweben die sphärischen, proggigen Gitarren bei „King´s Crown“ förmlich mit spielerischer Leichtigkeit in die Gehörgänge. Ein cooler Balanceakt zwischen Meshuggah-artiger Wucht und progressiver Griffbrettakrobatik verlangt dem Hörer einiges an Geduld und Nerven ab.
Fazit: Ein progressives, hibbeliges Werk mit vielen technischen Passagen, ausufernden Instrumentalteilen und ebenso einigen eingestreuten Grooves fordert den Hörer heraus, übertreibt aber nicht mit selbstverliebter Komplexität.
Punkte: 8 / 10
Autor: Leonard