AORLHAC – L’esprit des vents (2018/2024)

Band: AORLHAC
Album: L’esprit des vents
Genre: Black Metal

Trackliste:
01. Alderica
02. La Revolte des Tuchins
03. Infame Saurimonde
04. Ode a la croix cléchée
05. 1802 – 1869 Les méfaits de Mornac
06. Mandrin l’enfant perdu
07. La procession des trépassés
08. Une vie de reclus (Quand les remparts ne protègent plus)
09. L’ora es venguda
10. L’esprit des vents

AORLHAC, ein Black Metal-Quartett aus Frankreich, hat alle seine Outputs neu aufgelegt. Notwendig oder nicht – so gerät die Musik nicht in Vergessenheit. Was steht am Programm? Das neueste Werk der Blackies bietet die kontrolliertesten und am besten durchdachten Kompositionen, wobei der jugendliche Übermut ganz und gar nicht auf der Strecke bleibt. Die Geschwindigkeit ist durchgehend hoch und die sanften, folkloristischen Zwischenspiele oder zurückhaltende Parts halten sich sehr im Hintergrund. Das ist schade, denn gerade die charmante Art der Vorgängerwerke in vokaler Hinsicht gaben der Musik ein etwas urwüchsiges und verschrobenes Flair. Die Folk-Ader tritt in Form von schwelgerischen Melodiebögen ans Tageslicht, doch durch das konstante Abfackeln von Highspeed-Angriffen wirken die Stücke mit der Zeit etwas monoton und zu sehr auf Aggression fokussiert. Das epische „1802 – 1869 Les méfaits de Mornac“ wartet mit einem herzlichen Mittelteil auf, doch zu kurz regiert die Harmonie, zu schnell planiert das Getrümmer die knappe Zurückhaltung. Giftig und wütend präsentieren sich die Vocals, in Verbund mit dreckigem High-Speed-Black´n´Roll zündet die Mischung während „Mandrin l’enfant perdu“ besser. Auch das von Iron Maiden inspirierte Gitarrensolo lässt aufhorchen. Der Teufel liegt hier im Detail, aber die dauerhaft hetzende Performace verlangt dem Hörer einiges an Konzentration ab. Das melodische Schlusskapitel „L’esprit des vents“ bleibt in seiner Herzlichkeit eine seltene Ausnahme.

Fazit: Die Abwechslung kommt auf dieser kämpferischen Platte zu kurz, die Schlachtgesänge machen deshalb einen zu einfachen und eindimensionalen Eindruck. Der schwelgerische Anteil an folkloristischer Ausgelassenheit würde zur Musik einiges an Kontrastschärfe addieren und das Inferno auflockern.

Punkte: 8 / 10

Autor: Leonard