ANDE – De Schemering Van Werelden (2025)

Hinter dem Bandnamen ANDE verbirgt sich ein One Man Atmospheric Black Metal-Projekt, gegründet vom Solisten Jim im Jahr 2015 und beheimatet in der belgischen Gemeinde Bilzen der Provinz Limburg. Der Musiker ist sehr kreativ und scheint keinerlei Blockaden zu haben, denn seit Bestehen hat er nicht weniger als 5 Longplayer, eine Split und eine EP veröffentlicht. Das neueste Werk trägt den Titel De Schemering Van Werelden und wurde im Jänner 2025 auf den Markt gebracht. Es beinhaltet 7 Tracks bei einer Unterhaltungsdauer von knapp 41 Minuten.
Der belgische Solomusiker wiegt den Zuhörer mit dem harmonischen Intro „Teer“ noch in Sicherheit, aber schon im darauffolgenden Titel „Van De Eeuwen“ ist es mit der friedlichen Beschallung vorbei. Gleich übernehmen rasante Gitarren die Oberhand, wobei die Riffs zu Beginn kaum Eingängiges zu bieten haben. Erst bei Tempowechseln findet sich der Zuhörer besser ein und bekommt etwas versöhnlichere Klänge geboten. Begleitet wird die Musik von giftigem Gekeife, dem etwas Abwechslung nicht geschadet hätte. Im nachfolgenden Track „De Schemering“ werden wesentlich versöhnlichere Töne angeschlagen und es kommt viel mehr Atmosphäre auf als zuvor. Hier kann ANDE sein wahres Gesicht zeigen, punkten und den Zuhörer für sich gewinnen. „De Zonderlingen“ kann zwar keine Härteeinlagen bieten, kann aber durch beklemmende und düstere Atmosphäre die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Diesmal ist auch kein Gekeife zu hören, sondern nur gesprochene Dialoge im Hintergrund. Dann setzt der Solist in „De Wraak Van Het Bos“ wieder vermehrt auf schwarzmetallische Klänge. Dies sorgt für nötigen frischen Wind und bietet wieder Abwechslung zu den zuvor ruhigeren Songs. Aber man merkt auch hier, dass die Stärken des Musikers definitiv in den ruhigeren, melodischen und atmosphärischen Passagen liegen. Abgerundet wird das Werk mit dem düsteren Track „Turende Schimmen“ und einem überlangen Outro. Erstgenannter Song wirkt, als würde der Solist nochmals das volle Potential abrufen. Das Outro hätte man wesentlich kürzer halten können, da es mit 7,5 Minuten ab der Hälfte am Nervenkostüm des Zuhörers kratzt.

Fazit: ANDE liefert auf seinem fünften Longplayer De Schemering Van Werelden Licht und Schatten. Die Stärken liegen auf jeden Fall in den melodischen und atmosphärischen Passagen. In den rasanteren Parts fühlt man sich immer wieder unwohl und zu monoton unterhalten.

Punkte: 7 / 10

Autor: Thomas Mais-Schöll