Band: ANCESTRAL BLOOD
Album: Forgotten Myths And Legends – Chapter 1
Genre: Melodic Black Metal
Trackliste:
01. Forged in the Fires of Hephaestos
02. Forgotten Myths and Legends
03. Sky Fortress of Wizardry
04. Crystallized Within the Caverns of Time
05. Through the Enchanted Forest of Illusions
06. Awaiting Where Calm Winds Blow at Nightfall
07. The Cronos Stone
08. Lost on a Boundless Journey (Voyage)
09. Sparks of Light Atop Towers Deserted for Ages
ANCESTRAL BLOOD wurde bereits 1999 in Charlotte (North Carolina/Amerika) gegründet. Die ursprünglich als One Man Black Metal-Projekt ins Leben gerufene Band des Musikers Verigo (Vesterian) entwickelte sich über die Jahre zu einer Band. Mittlerweile wurde daraus ein Quartett, welches 2023 sein Debut-Album Forgotten Myths And Legends – Chapter 1 über das italienische Label WormHoleDeath Records veröffentlichte. Das Werk beinhaltet insgesamt 9 Tracks bei einer Laufzeit von 50 Minuten.
Wer sich beim ca. 2 minütigen Opener „Forged in the Fires of Hephaestos“ ein Intro erwartet der wird rasch aus seinen Phantasien gerissen. Hier bekommt man sofort rasanten Black Metal aufgetischt. Dieser ist gespickt mit sehr melodischen Parts, fiesem Gekeife und einer epischen Atmosphäre. Hier könnte man eigentlich sagen „in der Kürze liegt die Würze“. Das Flair bleibt auch im Titel-Track „Forgotten Myths and Legends“ erhalten und die eingängigen Riffs sind ebenfalls im Zentrum des Klangbildes. Auch in den vorgetragenen knapp 6 Minuten wissen die Amerikaner zu überzeugen und lassen kein monotones Hörerlebnis aufkommen. Auch wenn ANCESTRAL BLOOD bei den Suchmaschinen als symphonische Black Metal-Band angeführt wird, würde ich sie eher als melodische Schwarzmetall-Kapelle titulieren. In „Sky Fortress Of Wizardry“ bekommt man dann sehr verspielte Melodien geboten und das technische Niveau wird nochmals eine Stufe gehoben. Nach dem kurzen instrumentalen Interlude „Crystallized Within the Caverns of Time“ folgen dann bis auf ein weiteres Intro nur noch Songs mit Laufzeiten zwischen 8 und knapp 15 Minuten. „Through the Enchanted Forest of Illusions“ wirkt dann vom Gesang her so, als hätte man eine andere Band im Player. Die Screams gehen in höchste Lagen und erinnern ein wenig an die Glanzzeiten von Dani Filth, wobei sie etwas unpassend zur musikalischen Darbietung sind und sich daher störend auf diese auswirkt. Es sind aber auch mit tiefer Stimme gesprochene Passagen enthalten. In der Musik kommen mehr Keyboard-Elemente vor und diese könnten Fans von Summoning gefallen. „The Cronos Stone“ bietet in den ersten Minuten Passagen, die man so aus dem Heavy Metal kennt; diese gehen dann wieder in schwarzmetallische Riffs über. Diesmal bleibt einem der nervige Gesang wieder erspart, es kommt wieder „normales“ Gekeife zum Einsatz und so macht das Gehörte auch gleich wieder viel mehr Freude. Einzig die Laufzeit von 9 Minuten ist für meinen Geschmack zu lange und kratzt somit sehr an der Konzentration. „Lost on a Boundless Journey (Voyage)“ ist dann aber erst die echte Geduldsprobe, da man hier die Länge auf knapp 15 Minuten hinauf schraubt. In dem Song passiert einfach zu wenig, um die Spielzeit recht zu fertigen. Nicht falsch verstehen…das Gehörte ist durchwegs harmonisch und eingängig, aber es hätten wohl 5 bis 6 Minuten ausgereicht. Abgeschlossen wird das Album dann mit einem instrumentalen Outro und der Zuhörer wird nach einem Mammut-Werk wohlbehütet und sanft verabschiedet.
Fazit: ANCESTRAL BLOOD liefert gute Ansätze und einen starken Beginn, verzettelt sich aber in der zweiten Hälfte des Albums zu sehr mit den Laufzeiten und einem schrägen Experiment bei den Vocals.
Punkte: 7 / 10
Autor: Thomas Mais-Schöll