Band: AEONS OF ASHES
Album: The Wasteland Chronicles
Genre: Melodic Death Metal
Trackliste:
01. Ascendancy
02. A Dormant Peril
03. Chapter 3 In The Hallway
04. Time Is A Lie
05. Chapter 5 Dark Rites
06. The Alchemyst
07. Chapter 7 Waves From The Abyss
08. Requiem
09. Chapter 9 4LE4´s Spell
10. Walk With Us
11. Chapter 11 S4R4´s Demise
12. F4V5T
13. Chapter 13 Arrival Of The Crows
14. The Awakening
15. Chapter 15 Temple Of Hekate
16. The Realisation
17. SurRealisation
18. Chapter 18 Thunderclouds
19. Ring Of Stones
20. Chapter 20 The Thread Of Fate
21. The Night The Darkness Died
Nach einem Album und vier EPs bringen die Niederösterreicher AEONS OF ASHES nun ihren 2. Longplayer The Wasteland Chronicles heraus. Drei EPs wurden wiederverwertet und drei Stücke hinzugefügt, also quasi eine versteckte Best Of mit Interludien gespickt…
Moderner, grooviger Death Metal steht auf dem Speisezettel. Im Hintergrund entspinnen sich feine melodische Leads, und der Wechselgesang aus Growls und Screeches würzt schon den Opener „Ascendancy“ mit jeder Menge Pfeffer. Live dürfte diese Mixtur sehr gut abgehen. Der Sound drückt ordentlich nach vorne, aber trotz aller adrenalingetränkten Energie vergessen die Musiker nicht auf ruhige Zwischentöne und sphärische Instrumentalpassagen. Auch sperrige, progressive Rhythmik findet ihren Platz, wodurch der Hörer gefordert und die Eingängigkeit relativiert wird. Die zahlreichen, kurzen Interludien senken in ihrer ruhigen Machart den Puls und so treffen uns groovige Riffs zu Beginn der bissigen Songs wie etwa „Time Is A Lie“ unvermittelt und dynamisch. Der unaufdringliche Refrain schlängelt sich in Verbindung mit den feinen Gitarrenlinien in eleganter Ohrwurmmanier durch die geneigten Gehörgänge des melodikaffinen Metalheads. Düster-dystopische Nuancen zeigen beim kühlen, distanzierten Stück „The Alchemyst„ eine weitere interessante, jedoch schwerer zugängliche Facette der wandelbaren Band auf. Meshuggah und Gojira könnten hier als ungefähre Anhaltspunkte hinsichtlich der aufgebauten Atmosphäre dienen. Die extrem ruhigen Klänge bei „Requiem“ berühren und lassen die folgenden Midtemposteigerungen noch heftiger wirken – leider ist dieser Song zu kurz ausgefallen, da fehlt noch ein Kapitel zum Abrunden. Stimmlich variiert man mit einem geflüsterten Part und Wechselgesang bei „Walk With Us„; zusätzlich kann das martialische Stakkato-Marschriffing mitreißen. Grooves, Melodien, unplakative Refrains und moderne Anklänge geben sich weiterhin die Klinke in die Hand und es gibt jede Menge zu entdecken.
Fazit: Ein ambitioniertes, variables Werk mit modernem Anstrich, das durch feine Melodik und kalte Modernismen ein interessantes Spannungsfeld aufbaut – die versteckte Mogelpackung bzw. das Recycling zeichnet mir allerdings ein kleines Fragezeichen auf die Stirn.
Punkte: 9 / 10
Autor: Leonard