A/ORATOS – Ecclesia Gnostica

Band: A/ORATOS
Album: Ecclesia Gnostica
Genre: Melodic Black Metal

Trackliste:
01. Le Hiérophante
02. Daath
03. Deuteros
04. Disciplina Arcani
05. Ô Roi Des Eons 
06. De le Gnose Eternelle 
07. Le Septième Sceau

Die vier Franzosen begeistern auf ihrem 2. Album mit angriffslustiger und mitreißender Spritzigkeit. Schon der Opener „Le Hiérophante“ nimmt mit wütender Aggression, mächtigen Ryhthmen, herzlichem Gesang und fließenden Taktwechseln gefangen. Gesanglich kommen die herausgespuckten Texte herrlich fies zur Geltung, manchmal streut man zurückhaltende Passagen ein und setzt nicht zu 666% auf knallharten Speed. Kontemplative Einleitungen wie jene von „Deuteros“ kontrastieren die kratzbürstigen Vocals perfekt und der ausgewogene Sound bringt alle Feinheiten bestens zur Geltung. Das An- und Abschwellen von Tempo und Aggressionslevel gelingt gerade bei genanntem Stück hervorragend – auch die choralen Gesangseinlagen und bedächtiger Sprechgesang gliedern sich elegant ins Songgerüst ein. Der zweistimmige Gesang lässt ein betörend harmonisches Klangvolumen entstehen. Der kampfeslustige, kriegerische Klang lässt die nietenbespickten Fäuste vor Begeisterung in die Höhe schnellen und die intensiv groovenden Parts nehmen vollends gefangen. Kurz tauchen Marschrhythmen im Inferno auf und so bieten sich immer wieder kleine Anhaltspunkte, die die Songs gut strukturieren und griffig gestalten. Melancholisch gleitende Sequenzen mit nachdenklichem Sprechgesang lockern zudem auf und sorgen für Harmonie. Schöne Akustikgitarren senken den Puls und bereiten auf die nächste Speedinvasion vor. Der Zuhörer pendelt zwischen kurzzeitiger Entspannung, stampfender Entschlossenheit und wütender Intensität hin und her. Zwischendurch taucht überraschend ein waschechtes Heavy-Metal-Solo auf und macht den schillernden Gesamteindruck perfekt.

Fazit: Ein herrliches Album voller attackierender Songs, die auch noble Zurückhaltung und mächtiges Pathos beinhalten und somit auf breiter Ebene zu gefallen wissen. Das Ausreizen der gesamten Geschwindigkeitspalette gelingt in formidabel fließender Manier. Die gelungene Vocals sammeln weitere Pluspunkte – ein musikalisch wertvolles Album mit Tiefgang!

Punkte: 10 / 10

  

Autor: Leonard