Θλίψις/THLIPSIS – Servants Of Apathy (2025)

Nach einer selbstbetitelten EP 2021 und einem Album (Dawn Of Defiance, 2023) bringen uns die Griechen THLIPSIS erneut eine EP zu Gehör. 16 Minuten lang bekommen wir einen Eindruck ihrer Interpretation von Black Metal.

Überfallsartig knallt es von der ersten Sekunde an los und der Hörer hat keine Zeit, sich gemütlich hinzusetzen und in die Klangwelt einzutauchen. Manchmal wird das Tempo etwas gedrosselt, aber meist geben die Griechen Vollgas. Kurz Atem holen und der Fullspeed ist zurück; dann lassen die Musikerauch mal melodische Gitarren in den Vordergrund treten. Die typische hellenische Verschrobenheit und dunkle Atmosphäre sind dagegen nicht so präsent, hier dominiert zackiger, auf den Punkt gespielter Black Metal mit Stil. Genreübliches Gekreische gehört zum guten Ton, Raserei und Blasts natürlich auch, doch die Kunst hierbei ist ja die Integration von nachvollziehbaren Strukturen – und die gibt es bei THLIPSIS sehr wohl, beim zweiten Stück „Lament Of A Dying Land“ lotet das Quartett das Tempospektrum gut aus und addiert desperate Vocals und schwere Takte zur Intensivierung. Grundsätzlich schroten die Stücke in gehobenem Speed dahin und man würzt nur spärlich mit melancholischen Melodiebögen, kurzer Bassdominanz oder Heavy-Metal-Soli. Der Abschluss „Ξυράφια Απελπισίας“ setzt vornehmlich auf knalliges Tempo, doch die Gitarrenläufe im Hintergrund zeichnen ein interessantes Kontrastbild. Die dunkel rockenden Riffs lockern zusätzlich auf. Gegen Ende spielt sich der Vierer in einen wahren Rausch und schließt dieses kurze, aber intensive Werk knallhart ab.

Fazit: Θλίψις/THLIPSIS zelebrieren auf dieser EP direkten, auf Speed fokussierten Black Metal mit einigen melodischen Feinheiten und wenigen groovigen Auflockerungen, wobei eine finstere, aber nicht pechschwarze Aura jederzeit greifbar ist.

Punkte: 8 / 10

Autor: Leonard