Ǥứŕū – Nova Lvx

Ǥứŕū wurde 2020 in der französischen Stadt Rennes gegründet. Das Quintett brachte noch im selben Jahr mit der EP XX sein erstes Release heraus. Nachdem man einen Vertrag beim nationalen Label Sleeping Church Records unterschrieben hatte, veröffentlichten die Franzosen im Mai 2023 ihr Debut-Album mit dem Titel Nova Lvx. Die Scheibe enthält lediglich 4 Tracks, jedoch mit einer beachtlichen Laufzeit von 34 Minuten und 25 Sekunden.
Der Stil von Ǥứŕū ist nicht einfach zu beschreiben, da man einigen Genres nicht abgeneigt gegenüber zu stehen scheint. So sind oldschoolige und zum Teil avantgardistische Black Metal-Passagen gepaart mit doomigen Elementen zu hören. Gesanglich setzt man sowohl auf schwarzmetallisches Gekeife, aber auch auf musicalhaften Männergesang. Klingt etwas chaotisch und so ist auch die Darbietung etwas verstörend. Dies möchte ich jedoch als positiv werten, da die Franzosen ihren eigenen Weg gehen und ihren Stil auch sehr individuell umsetzen. So ist auch der Opener „In The Crimson Smoke“ mit fast 9 Minuten Laufzeit nie langweilig und weiß immer wieder zu überraschen. Natürlich muss man dieser Art von Musik zugetan sein um sie zu schätzen; von daher ist dieses Werk nicht für das straighte Publikum gedacht. Man muss schon offen für Neues sein und sich darauf einlassen um an der Darbietung Gefallen zu finden. In weiterer Folge bekommt man mit „Pilgrim On The Path Of Tears“ ein ähnliches Klangbild geboten, wobei dieser Titel mehr Black Metal-Anteile aufweist und somit leichter in den Gehörgang flutscht als der Vorgänger. In eine ganz andere Kerbe schlägt dann der dritte Track „Bathed In Sunlight“. Hier bekommt der Hörer einen fast reinen Doom-Song serviert, der für meinen Geschmack mit einer Laufzeit von fast 10 Minuten zu lange ausgefallen ist. Dafür werden Black Metal-Fans mit dem abschließenden Titel-Song „Nova Lux“ entschädigt. Dieser Track hat wieder sehr viele Avant-Garde Black Metal-Anteile und könnte glatt von einer norwegischen Band stammen.

Fazit: Ǥứŕū vereint in ihrer Musik Avant-Garde Black Metal mit doomigen Elementen. Damit wird zwar nur eine kleinere Zielgruppe angesprochen, aber diese bekommt dafür einiges geboten!

Punkte: 8 / 10

Autor: Thomas Mais-Schöll