IN SOMNIA Interview AMMO 1.2.2022
Antwortend: Dominik Granegger (Drums) (DG) und Simon Andreas Brunner (Vocals & Guitar)(SAB)
Hallo In Somnia!
Es freut mich euch interviewen zu dürfen! Erzählt mal ein wenig über die Entstehung der Band.
DG: Zur Entstehung selbst kann ich nicht wirklich viel erzählen, nur dass die Band von unserem Frontman Simon Brunner und meinem Vorgänger Mattias Girstmair 2013 gegründet wurde. Beziehungsweise aus der Band Darkest Mile entstanden ist.
SAB: Genau so ist es. Damals hatten wir einen internen Lineup Change und dachten, dass es damit auch an der Zeit war, den Namen zu ändern. Die Musikrichtung blieb, wenn man den Fortschritt am Instrument und im Songwriting außer Acht lässt, aber eigentlich dieselbe. Dominics Vorgänger und ich trennten uns aber im Guten, somit konnten wir den Namen behalten. Wir sind damals beide nach Wien gezogen. Als ich den Heimweg in die Berge suchte waren die 500km dann doch eine zu große Distanz, um die Band in der Form aufrecht zu erhalten. Mattias war aber auf unseren Alben „For the Harvest“ wie auf dem aktuellen „Harlequin“ für Mix und Master zuständig.
Ihr habt kürzlich euer drittes Album mit dem Titel „Harlequin“ veröffentlicht. Wie lange habt ihr an dem Werk gearbeitet und seid ihr mit dem Endergebnis zufrieden?
DG: Das Songwriting begann eigentlich kurz nach der Veröffentlichung von unserem vorherigen Album „For The Harvest“. Und zog es sich über 3 ½ Jahre vom Songwriting bis zur fertigen Aufnahme und schlußendlich vergingen 4 ½ Jahre bis zum Release. Man muss dabei aber auch bedenken, dass das Studio, in dem wir dann aufnehmen wollten, erst gebaut wurde. Mit dem Ergebnis bin ich mehr als zufrieden, da es ja auch mein erstes professionell produziertes Album war. Aber vor allem gefällt mir diese düstere Stimmung und die Einflüsse verschiedener Genres, welche sich durchs gesamte Album ziehen und so für dieses besondere Etwas sorgen.
SAB: Nach den Aufnahmen zu „For the Harvest“ war ich fertig mit der Welt. Damals teilte ich ein Studio mit dem heimischen Rapper „Rin99er“. Das funktionierte recht gut, jedoch war somit meine Arbeitszeit im Studio bis 14:00 beschränkt. Das führte dazu, dass ich meist um 5:00 mit den Aufnahmen begann. Jedenfalls, als „For the Harvest“ abgeschlossen war, brauchte ich eine 6-monatige Regeneration von allem Musikalischen. Danach begann langsam der Prozess für Harlequin, wobei unser Fokus auf der Live-Produktion von „For the Harvest“ lag, was wiederum zu einer Verzögerung beitrug. Eine weitere Verzögerung ergab sich dann durch die Entscheidung, das Album nicht in Drop C sondern zuerst in Drop Ais und darauffolgend in Drop A aufzunehmen, wobei hinter jeder Iteration eine fertige Aufnahme stand – wir haben zumindest die Gitarren somit insgesamt dreimal aufgenommen.
Ich bin auch sehr zufrieden mit dem Endprodukt. Diesmal haben wir 13 Songs aufgenommen und das Album auf die besten neun Songs reduziert. Das hat meiner Meinung nach für Kontinuität in der gesamtheitlichen Stimmung gesorgt.
Für „Harlequin“ habt ihr diesmal auch eine PR-Agentur engagiert. Hat euch diese gefühlt geholfen eure Musik bekannter zu machen?
SAB: Wir haben mit Metalmessage auch schon für unser Album „Withered Frozen Perished“ zusammengearbeitet, daher wussten wir recht genau wie diese Zusammenarbeit funktioniert. Markus Eck macht dabei in unseren Augen einen großartigen Job. Wenngleich seine Haupttätigkeiten den österreichischen Markt weniger bedienen, erreichen uns Fanpost, Interviewanfragen und Notifications von allen Ecken der Erde. Also ja, es hat jedenfalls geholfen, aber es scheint wichtiger denn je zu vor, das Marketing zu diversifizieren. So haben wir auch weitere Deals in den Staaten abgeschlossen und bemühen uns um Kontinuität auf unseren Social-Media-Kanälen.
Wo liegen eure musikalischen Wurzeln? An welchen Band orientiert ihr euch?
DG: Für meinen Teil bin ich eher im Core-Bereich angesiedelt, wie unschwer im Album “HARLEQUIN“ zu erkennen ist.
Aber ich glaube im Gesamten sind Bands wie In Flames oder Children of Bodom sehr große Einflüsse für uns.
SAB: Ja schon, aber so einfach sehe ich es nicht. Tatsächlich denke ich, dass jede Form von Musik, die einem im Alltag begegnet, Einfluss auf die Musik hat, welche man selbst produziert.
Durch die Pandemie leidet jede Band. Wie sehr vermisst ihr Live-Auftritte und sind schon Konzerte für 2022 geplant?
DG: Zum einen leidet man sehr darunter nicht Live performen zu dürfen, aber andrerseits spielte uns diese Pandemie irrsinnig in die Karten. Umso mehr konnten wir uns auf unser Album und die Musikvideo Produktion fokussieren, da wir ja zu jedem unserer 9 Songs ein Video veröffentlichen nimmt dies natürlich sehr viel Arbeit in Anspruch.
Ab Mitte 2022 werden wir uns wieder unserer Live-Performance widmen, um 2023 wie in gewohnter Manier Konzertsäle zum Beben zu bringen.
Welcher eurer Auftritte ist euch besonders in Erinnerung geblieben?
DG: Für mich ist jeder Auftritt etwas besonderes. Aber das SONAFEST im Kulturhofkeller in Villach war eines der stimmungsvollsten seit jeher.
Als Opener hat man es normalerweise, wie jeder weiß, nicht gerade leicht, aber dieses Publikum war vom ersten Song an in unserer Hand und diese großartige Stimmung zog sich durch unsere gesamte Setlist.
SAB: Das war definitiv ein Highlight ja. Für mich war es das von uns organisierte „Dolomitenrock“, ein Benefizkonzert für die Leukämie- und Kinderkrebshilfe. Die Organisation war am Ende doch eine Herausforderung, wodurch zusätzlich zur Show und dem Publikum für mich sicher auch die Entspannung nach der Veranstaltung durch die Entbindung von Verantwortlichkeiten mit in die Erinnerung spielt.
Erfahrungsgemäß ist es als Metal-Band in Österreich nicht so einfach den Bekanntheitsgrad zu steigern. Wie sind eure Erfahrungen mit der heimischen Fanszene.
DG: Naja allzu übertrieben groß ist unsere Fanbase in unsere Heimat nicht, die ist eher seicht über den gesamten Erdball verstreut, haha.
Aber wenn man nicht gerade den klassischen Deutschrock gröhlt wird man hier eher nebenbei wahrgenommen. Allerdings kommt mit unserem jetzigen Album schon etwas mehr Feedback aus der heimischen Szene als zuvor, was mich etwas positiv stimmt.
SAB: Ich kann mich dem nur anschließen. Einerseits wollen die Leute was Neues, aber zumindest am Land habe ich das Gefühl, kommen Coverbands besser an. Noch dazu ist die Musik, die wir machen ja auch nicht unbedingt ausgelegt für die breite Masse. – Ich glaube es gibt aber genügend Leute in der Nische, wir sind einfach nur scheiße im Marketing (deswegen ja auch die Werbeagenturen).
Möchtet ihr euren Fans und unseren Lesern noch eine Message mit auf den Weg geben?
DG, SAB: Danke für eure Zeit und das uns entgegengebrachte Interesse. Wir hoffen wir sehen uns bald und ihr habt zumindest halb so viel Freude an unserem Content wie wir!
Ich bedanke mich für die Beantwortung meiner Fragen und wünsche euch viel Erfolg für die Zukunft!
DG, SAB: Danke, euch auch so viel!