Es freut mich, dass ihr euch Zeit für dieses Interview genommen habt.
Ja, mega! Danke, dass wir hier sein dürfen.
Stellt euch bitte mal bei unseren Lesern vor.
Wir sind Credic aus Stuttgart, sind riesengroße Liebhaber von Melodic Death Metal und ich glaube, das hört man auch. Wobei wir schon auch gerne die Genregrenzen sprengen und neue Horizonte erkunden. Für das neue Album Vermillion Oceans haben wir zum Beispiel bewusst „Stranger Things“-Klänge eingearbeitet, um allem eine zusätzliche Dimension zu verleihen.
Die Band wurde ja bereits 2005 geründet. Warum hat es dann ganze 5 Jahre bis zu eurem Debut-Album „Patchwork Of Realities“ gedauert?
Weil wir erstmal unsere Instrumente lernen mussten. Hahaha… Nein, ernsthaft, wir waren absolute Laien und hatten keine Ahnung von Recording, aber auch kein Geld für ein Studio. Bis wir alles im DIY fertig hatten, ist halt doch etwas Zeit verstrichen. Wobei wir eine erste 4-Track-Demo schon 2007 aufgenommen hatten.
Im April 2022 erscheint nun euer drittes Album „Vermillion Oceans“. Wie seid ihr zu diesem Titel gekommen und wie lange haben die Arbeiten an dem Werk gedauert?
Vermillion Oceans ist einfach ein überwältigendes Sinnbild. Der Ozean mit seiner Urgewalt spiegelt ganz gut wieder, was wir in Songs suchen und festhalten wollen. Wer sich die Texte durchliest, dem wird auffallen, dass wir auf diesem Album ganz viele Anspielungen auf Urgewalten oder Ozeane, Meere usw. haben. Da darf sich das Ganze auch gerne im Albumtitel wiederspiegeln.
Außerdem gibt es einen gleichnamigen Track auf dem Album. Und ganz in Metallica-Manier haben wir das Album nach dem 2. Track benannt. Hat für die ja auch eine ganz gute Entwicklung genommen.
Teilweise sind Songideen oder Riffs schon zu Zeiten von Agora entstanden. So richtig Fahrt aufgenommen hat das Projekt Vermillion Oceans aber, wenn man so will, mit der Pandemie. Alles andere war eingefroren. Da konnten wir uns immerhin im Songwriting und Recording austoben.
Die Scheibe enthält insgesamt 10 Songs. Welcher davon ist euer persönlicher Favorit?
Puh, schwer zu sagen. Welches deiner Kinder liebst du mehr? Die sind alle recht unterschiedlich und das ist, womit wir sehr happy sind. The Path zum Beispiel zeigt eine Facette, die wir bislang nicht hatten, mit der wir aber ganz glücklich sind. Tides Disharmonized hat auch viele Elemente, die Melodic Death Metal Bands nicht standardmäßig in ihren Songs haben. Tethys und Long Street zum Abschluss des Albums haben auch eine ganz große Wirkung, weil sie so gegensätzlich sind. Wir mögen die Songs alle, aber am Ende haben wir vermutlich nicht ganz grundlos Vermillion Oceans als Titeltrack gewählt und gehen mit dem auch gerne hausieren.
Hat euch die Pandemie in eurem Schaffen zurückgeworfen oder hat sie euch sogar dabei geholfen kreativer zu werden?
Schwer, so einer Pandemie etwas Positives abzugewinnen. Wir wären auch nicht traurig gewesen, hätte alles seinen gewohnten Gang genommen. Aber tatsächlich haben uns die unverhoffte Zeit und die mangelnden Möglichkeiten, etwas anderes zu tun, darauf fokussiert, was eben noch möglich war. Und das war Songs schreiben, Songs über den Haufen werfen, Songs neu schreiben… Der Arbeitsprozess war ein anderer, aber wir sind froh, wenigstens dieses Ventil zu haben und einen Prozess zu erleben, statt in einem Trott zu versinken.
Die Hoffnung, dass es 2022 wieder mehr Konzerte geben wird, sind ja recht groß. Habt ihr schon Pläne?
Zunächst mal fiebern wir auf das Release von Vermillion Oceans hin. Das wird dann auch groß mit einem Konzert bei uns in Stuttgart, am Releasetag selbst, gefeiert. Die Planung für danach ist in Gange, aber leider noch nicht spruchreif. Trotz Hoffnung, dass es wieder losgehen kann, planen halt doch alle noch mit angezogener Handbremse. Leider können wir uns selbst da auch gar nicht ausschließen.
Was war euer bisheriges Highlight in Bezug auf Live-Auftritte?
Jeder Gig ist gut. Das ist es, wofür wir den Spaß machen. Ein Streamingdienst ersetzt halt kein Konzert. Unsere Auftritte zu Hause, vor unseren Freunden, sind natürlich immer ein Highlight. Aber wenn man andernorts spielt und Menschen überzeugt, die einen vorher nicht auf dem Schirm hatten, erfüllt es einen natürlich mit einer großen Genugtuung. Da fallen mir spontan das Apes Enraged in Hamburg oder gemeinsam mit Debauchery in Nürnberg ein.
Hattet ihr schon einen Gig in Österreich?
Leider haben wir Österreich bislang erfolgreich umschifft. Ist an der Zeit, das zu ändern.
Gibt es eine Message an eure Fans?
An unsere Fans, an Metal-Liebhaber im Allgemeinen: Leute, geht auf Konzerte. Die Likes auf Youtube und Streams auf Spotify sind zwar immer schön. Wir freuen uns da auch drüber. Aber am geilsten ist halt doch live. Für Fan und Band. Und kommt danach zum Merchstand und mit den Leuten ins Gespräch, auch wenn ihr kein Shirt haben wollt. Wir müssen mal wieder mehr miteinander machen und den alten Vibe aufleben lassen, als man noch nicht so übersättigt war. Ich glaube, das geht am besten live, wenn man sich füreinander Zeit nimmt.
Ich bedanke mich recht herzlich, dass ihr euch Zeit genommen habt um unsere Fragen zu beantworten!
Ja hey, immer gerne.
Ich wünsche euch viel Erfolg mit „Vermillion Oceans“!
Vielen Dank!