Depressive Witches – Distant Kingdoms

Hinter dem Bandnamen Depressive Witches verbirgt sich nicht – wie man vermuten würde – eine Gruppe von weiblichen Hexen mit der Neigung, in Depressionen zu verfallen. Nein, ganz im Gegenteil…die Band besteht aus 2 sympathischen Typen aus Frankreich, die eine Mischung aus Black Metal und Black´n´Roll zelebrieren. Gegründet wurde die Gruppe 2018 und 2021 erschien ihr Debut-Album Bad Flask. Der vorliegende Longplayer Distant Kingdoms wurde im November 2022 über das Label WormHoleDeath auf den Markt gebracht und enthält 9 Tracks bei einer Laufzeit von 46 Minuten.
Mit Bad Flask konnte man in der Szene an Bekanntheit gewinnen und daher durfte man gespannt sein, wie das neue Material vom neuen Album der beiden Franzosen ankommt. Der Opener ist zugleich der Titeltrack der Scheibe und wurde als erste Single mit einem Video ausgekoppelt. Dieser Titel klingt wie eine nordische Black Metal-Hymne und ist für mich ein absoluter Kultsong. Auch der zweite Track „In The Hall Of The Sleeping King“ hat einen guten Flow und kann einen sofort in seinen Bann ziehen. Durch die groovigen Riffs im Mid-Tempo-Bereich kommt natürlich alles fett zur Geltung. Aber Depressive Witches kann auch aufs Gaspedal steigen wie sie bei „Oh My Dear Wyvern“ unter Beweis stellen. In wilde Raserei verfällt das Duo aber nie. Gesanglich erinnert mich das Gekeife zu Weilen an alte Satyricon-Werke wie Nemesis Divina. Es sind aber auch einige Passagen mit Clean-Vocals enthalten und so schafft man es auch hier für Abwechslung zu sorgen. Die Songs haben durchwegs Wiedererkennungswert und wissen zu gefallen, aber der Titeltrack bleibt trotz allem das Highlight auf der Scheibe. Wer die groovigen Nummern der Band Vreid mag, der wird dieses Duo lieben.

Fazit: Depressive Witches werden wohl nicht mehr lange im Untergrund weilen, sondern auf längere Sicht auf den größeren Bühnen Europas zu Gast sein.

Punkte: 9 / 10

Autor: Thomas Mais-Schöll