Decipher – Breed Of An Obsolete Kind

Der erste Durchlauf des Debütalbums der Norweger Decipher verlief holprig, die sperrige Mischung aus technischem Death Metal, pumpenden Bassläufen, flirrenden Gitarrensoli und jeder Menge Groove wollte nicht so richtig ins Ohr gehen. Thrashige Geradlinigkeit trifft auf Hau-Drauf-Mentalität und zeugt von zu erwartenden Live-Qualitäten; die punkige Explosivität geht gut nach vorne los, krankt jedoch an der eindimensionalen Growl-Stimme. Somit braucht die Musik Zeit, um sich zu entwickeln. Schwer zuzgänglich und teils nervenzerfetzend knallen uns Stakkato-Rhythmen um die Ohren, die Musik pulsiert und lässt ein hibbeliges, ja hypernervöses Gefühl aufkommen. Das Energielevel ist ständig am Maximum und wird nur kurzzeitig durch heftige Grooves oder Samples wie eine Luftschutzsirene durchbrochen. Ihr braucht also gute Nerven, um diesen kompletten Dauerbeschuss unbeschadet zu überstehen, nehmt lieber prophylaktisch eine Beruhigungstablette, denn die winzige Prise Melodik und Harmonie ist meist unter einem Drumgewitter verborgen.

Fazit: Decipher klingen energisch, technisch ausgereift und heftig herausfordernd, da bleibt kaum Zeit zum Durchatmen.

Punkte: 7 / 10

Autor: Leonard