
Band: TODGEWEIHT
Album: Ritual
Genre: Black Metal
Trackliste:
01. Der Anfang vom Ende ( Instrumental )
02. Eissturm
03. Kranker Geist
04. Dunkelheit
05. Einleitung des Rituals (Instrumental)
06. Ritual
07. Der Gehörnte
08. Die Verarbeitung der Schmerzen
09. Der einsame Pfad (Instrumental)
10. Depression
Mit Ritual veröffentlicht die seit 2011 aktive deutsche Black-Metal-Band TODGEWEIHT ein Album, das stilistisch konsequent im klassischen, satanischen Black Metal verwurzelt ist. Musikalisch zeichnet sich das Werk durch eine bewusst einfache, rohe und ursprüngliche Herangehensweise aus, die melodisch stark an Bands wie KRODA, AASKEREIA und HEIMDALLS WACHT erinnert. Die Vocals erinnern dabei stellenweise etwas an die raue Stimme, wie man sie von HORN kennt, während der musikalische Stil und die Atmosphäre deutlich an AASKEREIA angelehnt sind.
Die LP beginnt mit dem instrumentalen Intro „Der Anfang vom Ende“, das stimmungsvoll in den ersten vollständigen Track „Eissturm“ übergeht. Hier offenbart sich die musikalische Essenz von TODGEWEIHT: minimalistische Riffs, simple, jedoch wirkungsvolle Strukturen und ein rauer Gesang, der die beklemmende und melancholische Stimmung unterstreicht. Mit „Kranker Geist“ und „Dunkelheit“ wird diese Atmosphäre konsequent fortgeführt, wobei die musikalische Schlichtheit als Stilmittel bewusst eingesetzt wird, um den Fokus auf die dunkle, okkulte und misanthropische Thematik zu richten.
Interessant ist die Aufteilung des Albums in zwei Seiten – Side A und Side B –, die stilistisch zunächst auf unterschiedliche musikalische Entwicklungen hoffen lässt. Side B eröffnet erneut mit einem instrumentalen Intro „Einleitung des Rituals“, doch statt stilistisch neue Wege zu beschreiten, setzen TODGEWEIHT hier konsequent ihren bereits etablierten musikalischen Weg fort. Stücke wie der Titeltrack „Ritual“ und „Der Gehörnte“ greifen thematisch neue Akzente auf, musikalisch jedoch bewegt sich die Band erneut bewusst im gleichen stilistischen Fahrwasser. Im Prinzip könnte man sagen, dass sich die Reise hier thematisch zwar verändert, musikalisch jedoch kaum variiert und stattdessen gewissermaßen von vorn beginnt.
Das abschließende Instrumental „Der einsame Pfad“ schafft eine kurze Verschnaufpause, bevor „Depression“ die LP stimmungsvoll und gewohnt düster zu Ende führt. Trotz oder gerade wegen ihrer bewussten Einfachheit und stilistischen Konsequenz gelingt es TODGEWEIHT, eine authentische und bedrückend-melancholische Atmosphäre aufzubauen, die genretypisch und dennoch eigenständig wirkt.
Fazit: Ritual von TODGEWEIHT ist ein bewusst schlicht gehaltenes Black-Metal-Werk, das weniger durch musikalische Vielfalt als vielmehr durch authentische Atmosphäre und thematische Tiefe überzeugt. Obwohl das Album stilistisch und musikalisch wenig variiert, ist genau diese Konsequenz seine Stärke. Fans ursprünglichen, melodischen und zugleich rohen Black Metals, werden hier definitiv fündig. Ein Album, das seine Wirkung gerade durch seine bewusste Monotonie und kompromisslose Authentizität entfaltet.
Punkte: 6/ 10
Autor: Nicki