
Band: EVILON
Album: Ginnungagap
Genre: Meolidic Folk/Death Metal
Trackliste:
01. Mjölnir
02. Far From Home
03. Day And Night
04. Aurora Borealis
05. Huldra
06. Fenrir
07. Unbreakable
08. Memories Of Yesterday
09. Allfather
10. Nidhöggr
11. Brothers Of Evilon
EVILON ist eine Melodic Folk/Death Metal-Formation aus Schweden. Gegründet wurde die Band 2015 in der schwedischen Ortschaft Arvika der Provinz Värmland. Nach einer EP 2017 (Shores Of Evilon), folgte ein Jahr später das Debut-Album Leviathan. Fünf Jahre später folgte 2023 das zweite Album A Warrior´s Way (–> Review). Das vorliegende Werk und zugleich dritte Langrille der schwedischen Wikinger, trägt den Titel Ginnungagap und wurde im April 2025 über das deutsche Label Fetzner Death Records auf den Markt gebracht.
Eröffnet wird das Album gleich mit dem Titel „Mjölnir“, der auch mit einem Lyric-Video vorab veröffentlicht wurde. Episch und melodisch wird man in dieses Werk eingeleitet, bevor es mit harmonischen Folk-Riffs mehr Fahrt aufnimmt. Dann setzen auch gleich die tiefen Growls dazu ein, um dem Titel auch den todesmetallischen Feinschliff zu verpassen. Die Schweden verstehen es perfekt, die Genres harmonisch ineinander verschmelzen zu lassen, ohne zu sehr in eines davon abzudriften und so kann man ein breites Publikum ansprechen. Auch weil man immer wieder Akustikgitarren-Parts einfließen lässt, fühlt sich der Zuhörer immer bestens unterhalten. Es sei auch noch erwähnt, dass der Sound auf hohem Niveau ist und somit klar und druckvoll über die Boxen wiedergegeben wird. Der zweite Titel „Far From Home“ hat dann mehr Death Metal-Anleihen und erinnert vor allem zu Beginn sehr an Amon Amarth. Aber dann schwenkt man gleich wieder in die Folk-Schiene und vermeidet dadurch zu viele Parallelen mit seinen Landsleuten. Auch hier kommen wieder bereits erwähnte Stärken zum Einsatz und auch wenn diese Nummer nicht so ein Feuerwerk zündest, weiß sie doch zu überzeugen. Epischer geht es dann wieder in „Day And Night“ ans Werk und damit kann man die Melodic Death Metal-Fraktion wieder besser zurück ins Wikingerboot holen. „Aurora Borealis“ ist dann eine ruhige Folk Metal-Ballade, die zum Mitschunkeln animiert und durch weibliche Vocals im Refains aufwarten kann. Für meinen Geschmack hätten diese aber ruhig etwas kräftiger ausfallen können, um einen besseren Kontrast im Duett zu bekommen. Auf diese sanftere Performance folgt dann „Huldra“. Diese Nummer macht zu Beginn den Anschein, auch eine Ballade zu sein, nimmt aber im Verlauf an Fahrt auf. Einzig die teils wieder zu seichten Female-Vocals bleiben gleich und können nur in manchen Passagen besser hervorstechen. Auch in der zweiten Albumhälfte stampft man mitreißend durch die melodische Folk/Melodic Death Metal-Landschaften, auch wenn man nicht immer diesen Elan aus der ersten Hälfte mitbringt. Mein persönlicher Favorit im zweiten Abschnitt ist der Titel „Memories Of Yesterday“, da dieser den Zuhörer auf der Gefühlsebene perfekt abholt und sich zum absoluten Ohrwurm entwickelt. Aber auch die restlichen Songs können durchwegs überzeugen, auch wenn nicht alle davon in bleibender Erinnerung bleiben.
Fazit: EVILON zeigen einmal mehr, dass sie aufstrebende Ambitionen haben und Anspruch auf den Thron der nordischen Folk/Melodic Death Metal-Elite stellen. Mit ihrem dritten Longplayer Ginnungagap erringen sie ihren bisher größten Sieg am Schlachtfeld.
Punkte: 8 / 10
Autor: Thomas Mais-Schöll