LAST FOREST RAIN – Last Forest Rain (2025)

LAST FOREST RAIN ist eine Post-Black Metal-Formation aus der spanischen Metropole Madrid. Nach ihrer EP Things To Come aus dem Jahre 2020 folgte im Jänner 2025 das vorliegende selbstbetitelte Debut-Album. Dieses erschien über das italienische Label These Hands Melt und beinhaltet 9 Tracks bei einer Unterhaltungsdauer von knapp 50 Minuten.
Die vier Madrilenen sind gar nicht so einfach in eine Schublade zu stopfen wie anfangs gedacht. Die Spanier lassen in ihre Musik sehr viele Elemente einfließen und das macht sie zum einen unberechenbar und zum anderen zugänglich für ein breiteres Publikum. Da wären leicht progressive Post Metal-Parts, die immer wieder von klarem Gesang begleitet werden und für ein sehr harmonisches Klangerlebnis sorgen. Dann gibt es eine Prise postmetallischen Black Metal, der wirklich nur gut dosiert eingesetzt wird, damit man ihn zwar wahrnimmt, aber er keine tragende Rolle in der Performance spielt. Man bekommt immer wieder melodische Riffs serviert, die einen dahin treiben lassen. Diese werden dann durch etwas härtere Passagen durchbrochen und hier bekommt man dann Vocals, die man so im Hardcore Metal erwarten würde, geboten. Also wirklich viele verschiedene Bausteine, die mit viel Liebe zum Detail gemischt wurden. Bekommt man zu Beginn noch einen Song wie „Gravity Eyes“ mit einer moderaten Laufzeit von knapp 6 Minuten geboten, gibt es abseits der zwischenzeitlichen Interludes einige Tracks die zwischen 10 und 11 Minuten dauern. Man muss aber auch hier keine Bedenken haben, da „They Stole The Sun“, „Shelter Under Leaves“ und „Silver Bridge Sunset“ mit bereits erwähnten Stärken punkten können und die Zeit wie im Flug verfliegen lässt. Der einzige Kritikpunkt ist für mich der Schrei-Gesang, da er etwas monoton klingt und oft nicht zur harmonischen Musik passt. Vielleicht hätte man zum klaren Gesang auf tiefe Growls oder handelsübliches Black Metal-Gekeife setzten sollen. Ich würde dieses Werk nicht unbedingt Fans des postmetallischen Black Metal empfehlen, da dieses Genre wirklich nur eine sehr untergeordnete Rolle spielt. Vielmehr würde ich diese Scheibe im „normalen“ Post Metal ansiedeln und diese Hörerschaft wird wohl am meisten Freude an der Performance der Spanier haben.

Fazit: Die Spanier LAST FOREST RAIN liefern sehr harmonische Post Metal-Bögen gepaart mit einer dezenten Prise Post-Black Metal. Ein wirkliches gelungenes Werk, das aber wohl eher Fans des Post Metal ansprechen wird, da der schwarzmetallische Anteil keine tragende Rolle spielt.

Punkte: 7 / 10

Autor: Thomas Mais-Schöll