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Band: PESTILENT SCARS
Album: Meadows Of Misfortune
Genre: Melodic Death Metal
Trackliste:
01. Into The Meadows
02. Internal Torment
03. Golden Maiden
04. Deceitful Phoenix
05. Unreality
06. A Reaching Hand
07. Democide
08. All On My Own
09. In Search Of Reason
10. False Messiah
Das finnische Quintett rittert mit seinem Einstandsalbum Meadows Of Misfortune um die Gunst der Melodic Deather. 42 Minuten lang wird gerifft, gegroovt und geshoutet, was das Zeug hält – nicht immer ganz von Erfolg gekrönt, aber ambitioniert und mitreißend.
Beim hochmelodischen Instrumentaleinstieg heißt es erstmals Platz nehmen, ankommen, durchatmen. Kurz danach übernehmen bissige Gitarren und überschwänglich pumpende Rhythmen das Kommando. Soweit, so gut – wenn da nicht der missglückte (Klar-)Gesang wäre. Eine Rock-infizierte Basis (à la Sentenced) sorgt für Stimmung, doch erwähntes Defizit lässt uns vor dem nächsten Einsatz schon erzittern. Gewieft nehmen die Musiker das Tempo einige Male raus und lassen den dunklen Growlgesang dominieren. Mit „Golden Maiden“ findet sich ein erster Anspieltipp auf diesem Werk, der mehrstimmige Gesang animiert zum Mitgrölen und die Rock-infizierte Rhythmik besitzt einen coolen Drive. Bei der Gitarrenarbeit merkt man, dass Maiden im Titel eventuell nicht ganz unbewusst auftaucht. Die bodenständige, etwas dreckige Heavy-Performance steht der Band jedenfalls gut zu Gesicht. Diese Art der Präsentation mit grooviger Rhthmik und vielen melodischen Leads gespickt, steht auch weiterhin auf dem Speisezettel. Eine Prise an finnischer Melancholie schwingt unterschwellig mit, wie etwa während „Unreality„, das sonst von knalligen Blasts lebt und vor lauter Überschwang ein wenig chaotisch sowie neben der Spur klingt (ebenso der deplazierte Klargesang übrigens). Leider ändert sich an der vokalen Unzulänglichkeit nichts, bei „A Reaching Hand“ wünsche ich mir selbige, um mich aus dem Gewirr der zehennägelaufrollenden Stimmbandakrobatik zu retten. Es ist schade, dass dieses Vokal-Manko die guten Songsstrukturen ins Wanken bringt. Sentenced lassen grüßen, da klappte das mit dem Gesang ja auch nicht immer… Beim überfallsartigen Riffgewitter „In Search Of Reason“ inklusive coolen Tempiwechseln und Monstergrooves funktioniert es [fast] ohne Clear Vocals viel besser. Versöhnlich gelingt auch der epische, latent bedrohliche Ausklang „False Messiah“ mit exzessiver Gitarrenarbeit und guter Dynamik. Der vokale Schlusspunkt steht exemplarisch für die Krux des Albums – aber hört selbst…
Fazit: Das Debüt der finnischen Band PESTILENT SCARS bietet gute Ansätze, die Linie mit rockigen Einflüssen und galoppierenden Takten sollte beibehalten werden, am schiefen Klargesang sollte sich allerdings schleunigst etwas ändern, bevor sich die Nervenenden der Zuhörer in Luft auflösen…
Punkte: 7 / 10
Autor: Leonard