LORD AGHEROS – Anhedonia (2025)

Band: LORD AGHEROS
Album: Anhedonia
Genre: Ambient Black Metal

Trackliste:
01. Lament Of The Lost
02. Harmony Of Despair
03. Eclipse Of Hope
04. Lost Dreams Ritual
05. Sorrow´s Shroud
06. Soul´s Descent Into The Void
07. Tears In The Silence
08. Ancient Echoes

Auf dem 7. Album des seit 1999 agierenden Soloprojekts aus Sizilien erwartet uns ein unkonventioneller und nicht alltäglicher Mix aus extrem ruhiger Musik, exxtravaganten Gesängen und dezent ausbrechendem Black Metal.

Gleich zu Beginn schweben Frauengesänge sanft durch den Äther, fragile Trommeln und Klangteppiche versetzen uns in einen entspannten, fast Trance-ähnlichen Zustand. Eine Prise Folk-Flair kommt ins Spiel, bevor ein schleppender, schwer stapfender Rhythmus die Kontemplation zerreißt. Maschinelle Takte und eine harsch predigende Stimme übernehmen das Zepter. Ein zerbrechliches, opernhaftes Damentimbre, zusammen mit einer Spieluhr, dient kurz darauf als heftiger Kontrast. Eine perlende Pianoweise und ein Kinderchor tauchen auf, ehe erneut ein abrupter Bruch stattfindet. Dementsprechend reißt uns der Mastermind zwischen ungemein ruhigen Tönen und schroffer Theatralik hin und her. Die härteren Parts werden manchmal von einer düsterschweren Orchestrierung getragen, wogegen die langsamen Passagen zum Träumen und Wegdriften einladen. So ganz schlüssig gelingt die Verbindung der beiden kontrastreichen Pole nicht immer, da sich die zartbesaitete und heftiger pumpende Seite wie zwei Blöcke gegenüberstehen, die nicht durchgehend harmonieren. Die Musik ist allerdings keineswegs vorhersehbar, interessant gestaltet sich der atmosphärische Wechsel von kalter, distanzierter, wütender Ausdruckskraft und stiller Einkehr. In Bezug auf die Stimme setzt der Meister neben Growls und Gekreische auch knurrenden, rituellen Obertongesang sowie Chöre ein. So wähnt man sich in den teils soundtrackartigen Szenarien mit interessanten Percussions eher wie auf einem Trip während einer Jam-Session denn auf einem Metal-Album.

Schamanische Musik gepaart mit der Theatralik des Operngenres und einer Prise Black Metal oder so…

Fazit: Von ganz zart bis moderat hart zeigt uns LORD AGHEROS auf Anhedonia verschiedene Seiten. Dementsprechend kann man zeitweise in den Weltraum entschweben, nur um von leicht modernen Grooves und deftigem Gesang wieder auf den Boden der metallischen Tatsachen zurückgeholt zu werden. Nicht ganz kohärent, aber spannend!

Punkte: 8 / 10

Autor: Leonard