WERWOLF/OPFERBLUT – Endless Winter/Dort wo der Teufel innewohnt (2023)

Band: WERWOLF/OPFERBLUT
Album: Endless Winter/Dort wo der Teufel innewohnt
Genre: Black Metal

Trackliste:
01. OPFERBLUT – Of Devil, Death And Blasphemy
02. OPFERBLUT – Christ Beheaded
03. OPFERBLUT – Endless Winter
04. WERWOLF – Kruzifix Entweihung 
05. WERWOLF – Wo der Teufel innewohnt
06. WERWOLF – Schein der Erleuchtung

Endless Winter / Dort wo der Teufel innewohnt bietet 25 Minuten Unterhaltung in Form von rohem Black Metal. Das Split-Album enthält Tracks von WERWOLF und OPFERBLUT. Die Spielzeit hält sich zwischen beiden Bands die Waage. Bei OPFERBLUT (seit 2002) handelt es sich um das zweite Split-Album und bei WERWOLF, seit 2005, bereits um das vierte.

OPFERBLUT ist ein Vertreter des rohen Black Metal. Durch knallende Blastbeats , verzerrte Gitarre und komplett unverständliches Gekreische. Ohne lange zu fackeln entflammen die Schweizer sofort ein Feuerwerk der Härte. Soli werden atmosphärisch durch Synths unterstützt. Dadurch wird der Fokus stark auf den Stimmungsaufbau, fordernd und brennend, gelegt.
WERWOLF bietet klaren Black Metal. Durch die weniger rohe Interpretation ist das Growling  krächzend und hart, aber an der Grenze des Verständlichen. Blastbeats sind hämmernd, wechseln aber im Tempo von monton zu hörbarer Abgrenzung zwischen den Schlägen. Die Gitarre wird eloquent in Szene gesetzt und bekommt somit ihre Momente.

Split-Alben sind immer komplex im atmosphärischen Aufbau. Insbesonders die Gesamtlaufzeit ist hierbei ein Faktor, der bei Endless Winter- Dort wo der Teufel innewohnt unzureichend Zeit lässt. Zu unterschiedlich ist die Dunkelheit, die von beiden teuflisch und zerfetzend beschrieben wird. Dadurch leidet der Stimmungsaufbau.

Den Anfang macht OPFERBLUT mit  „Of Devil, Death And Blasphemy“. Ohne Intro knallen die Schweizer sofort los. Kreischendes Gegrowle setzt sich sofort im Trommelfell fest. Unterstützt von hämmernden Blastbeats mit heller Gitarre baut sich rasch eine dämonische Stimmung auf. Mit wenig instrumentalen Teilen wird das Gemetzel eingeläutet. Der zweite Track „Christ Beheaded“ lässt sich mehr Zeit und startet mit einem stimmungsvollen Schlagzeugsolo, bevor das Gekreische die nächst Runde einläutet. Insgesamt ist der Track dynamisch, aber weniger intensiv als die Ouvertüre. Mit „Endless Winter“ endet der erste Teil des Albums. Die Vocals brennen sich ein und schnelle instrumentale Unterbrechungen geben gerade genug Luft zum Durchatmen, bevor wieder losgekreischt wird. Durch ein fast harmonisches Outro wird man aus diesem Teil entlassen. Der zweite Part des Albums von WERWOLF mit „Kruzifix Entweihung“ ist ein harter Stilbruch. Dynamisch und schlagzeugbetont hat man plötzlich noch eine Chance. Eine Schlacht, in der die Kräfte noch ausgewogen sind, beginnt. „Dort wo der Teufel innewohnt“ ist der titelgebende Track. Langsamer Beginn und radikal langsamer Stimmungsaufbau zeigen ein klares Kräfteverhältnis. Da der Sprechgesang klar verständlich ist, kommt eine gewisse Dramatik auf. Dieser Track hebt sich stilistisch vom Rest des Albums ab und zeichnet gekonnt die Atmosphäre. Mit „Schein der Erleuchtung“ wird wieder Tempo aufgenommen. Schnell, dynamisch und mit deutschem Sprechgesang findet das Flehen um die Unterstützung Luzifers ein Ende.

Fazit: OPFERBLUT bauen ihre Stimmung wie einen Kanonenschuss auf. Man wird gepackt und gleich niedergerissen. Man ist sofort aus dem Alltag herausgerissen. Der Stimmungswechsel zum zweiten Teil ist abrupt. Man hat das Gefühl, das Album gehört nicht zusammen, sondern dient nur als Zweck, um ein Album herauszubringen. WERWOLF baut im Gegensatz zum Vorgänger weniger auf Depression und Endzeit. Im Gegensatz, man bekommt das Gefühl eines epochalen Gemetzels.
Beide Bands liefern getrennt voneinander eine stabile Show, leider ist das Zusammenwürfeln in einem Album aufgrund der unterschiedlichen Interpretation des Black Metals in sich nicht harmonisch.

Punkte: 7 / 10

  

Autor: Christian S.