
Band: BLAKKR
Album: Ragnarök
Genre: Black Metal
Trackliste:
01. Blakk – Intro
02. Múspell
03. Valley Of The Deep
04. Midgardsormur
05. Sinister Night
06. The Aesir’s Fear
07. Land Of Shadows
08. Loki’s Abyss
09. Outro
Über BLAKKR ist fast nichts bekannt. Nach dem Debutalbum Ragnarök der deutsch-französischen Band 2020 gab es keine Veröffentlichungen mehr. Stilistisch ist es klar dem Black Metal mit erkennbar nordisch- mythischem Einschlag zuzuordnen. Gleich auf Anhieb, ohne Single vorab, bringt es Ragnarök auf stolze 45 Minuten Spielzeit. Als Besonderheit hört man direkt den Einsatz von Trommeln. Hart und hämmernd dringt jeder Schlag direkt ins Trommelfell. Das Schlagzeug, mit schepperndem Klang, erschafft gemeinsam mit der Gitarre einen rustikalen, nordischen Rahmen. Hartes und tiefes Growling schreit dazu passende Geschichten.
Das Album ist leichtgängig und in sich schlüssig. Echter Tiefgang in mehreren Akten bietet BLAKKR nicht. Jeder Track, wenn man vom Intro und dem Outro absieht, kann für sich alleine gehört werden. Beim Schlagzeug dominieren die Blastbeats. Zusätzlich kommen die Schellen genreuntypisch relativ oft zum Einsatz. Die Gitarre bindet sich ein, bleibt eher passiv, und ergänzt das Gesamtbild, das vermittelt werden möchte. Das Growling, am Rande der Verständlichkeit, ist keifend und möchte nordische Erzählungen näherbringen.
Das Intro, „Blakk-Intro“, baut sich langsam auf. Trommeln und knurriger Sprechgesang machen direkt Lust weiterzuhören. Der ausschließliche Einsatz dieser Stilmittel schafft eine Stimmung von Alleinsein im Wald, mit einer Person, mit der man nicht alleine sein möchte. „Múspell“, der zweite Track des Albums zögert nicht lange. Temperamentvoll startet der Vocalist direkt durch. Begleitet von strengen Blastbeats, mit starkem Schelleneinsatz und Trommeln ist das Feuer entfacht. Phasenweise ordnet sich der Vocalist dem dominierenden Schlagzeug unter. „Valley Of The Deep“ leitet mit flehendem Geschrei ein, bleibt jedoch dem eingeschlagenen Stil treu. Mittelschnelle Riffs auf der Gitarre stabilisieren den Puls auf erträglichem Niveau. Das Growling versucht aus seinem Schatten zu kommen, hat jedoch hörbar einen inneren Konflikt mit dem Thema des Albums und dem Ausbruch aus dem Rahmen. Phasenweise gelingt dieser und legt das Talent des Vocalisten offen. „Midgardsormur“ beginnt nach dem abrupten Ende stimmungsvoll und schnell. Der vierte Track bleibt dem bisherigen Stil treu. „Sinister’s Night“, mit über 7 Minuten der erste Track mit Überlänge, zieht den eingeschlagenen Stil weiter kompromisslos durch. Der achte Track „The Aesir’s Fear“ baut sich im Gegensatz zum bisher Gehörten langsam auf und verwendet synthetische Stilmittel. Die zweiminütige Ruhe entspannt und wird durch mittelschnelles Schlagzeug abgelöst, um die Geschichte über Loki weiter zu erzählen. Mit „Land Of Shadows“ schafft es der Sänger, aus dem Schatten zu treten und keift seine Botschaft voller Inbrunst in die Welt. „Loki’s Abyss“, der achte Track, ist das Highlight an Härte und Brutalität, bevor mit einem „Outro„ das Feuer erstickt wird.
Fazit: Sanfter Black Metal mit starker Erinnerung an Rock’n’Roll. Besonders das Trommeln hämmert sich ins Gedächtnis und hat einen Wiedererkennungswert. Der Stil bleibt im Wesentlichen von Anfang bis Ende gleich. Es gibt weder starke Wechsel in Geschwindigkeit noch in der Tonart des Gesangs. Das Album baut jedenfalls eine zureichende Stimmung auf und schafft es, diese gradlinig bis zum Ende zu halten.
Punkte: 7 / 10
Autor: Christian S.