RUNOPATIA – Archaistia (2024)

Band: RUNOPATIA
Album: Archaistia
Genre: Avant-Garde Black Metal

Trackliste:
01. Świat Przejrzy
02. Serce Krwawe
03. Za Późno

Drei Songs, eine Spielzeit von 19 Minuten, ein gelungenes Cover-Foto – so der erste Eindruck von der neuen EP Archaista der Polen RUNOPATIA. Sie beschreiben sich selbst als Avantgarde Black Metal, der mit nostalgischen Klängen experimentiert. Also mal hören, wie das klingt.

Ein weicher Synthieteppich eröffnet „Świat Przejrzy„, kurz danach wird ein melodiöses Riff gesetzt, an dem sich der gesamte Song entlang entwickelt. Dabei wird ordentlich Tempo gemacht, wenn auch die Drums etwas weichgespült wirken und damit wenig druckvoll sind. Die Vocals fügen sich ein, das alles ist eher Alternative Rock als Black Metal, wenn auch vergleichsweise schnell. Der zweite Song der EP „Serce Krwawe“ beginnt zunächst ruhig, bevor die Drums in einer Blast Beat-Attacke aufgehen. Wieder ist es ein Riff, das im Zentrum der Song-Progression steht, wenn auch deutlich dezenter und sphärischer. Der Song spielt mit Tempo und Dynamik, ist aber dafür fast ein wenig zu kurz. „Za Późno“ beginnt direkter, hier sind es zwei Gitarrenstimmen, die miteinander im Wettstreit um die Vorherrschaft stehen. Insgesamt ist der Song düsterer als die ersten beiden und mit 9 Minuten der längste. Die Länge ermöglicht aber genau das vorhin erwähnte Spiel mit Tempowechsel und Dynamik. Das ist alles ganz in Ordnung, ohne aber meine Erwartungen an Avantgarde einzulösen – dazu ist es insgesamt dann doch zu konventionell.

Fazit: RUNOPATIAs EP Archaista ist nett anzuhören, sehr melodisch. Es gibt Einflüsse von Black Metal wie Blast Beats, aber in Summe ist es zu weich gespült. Die Melodien sind in Ordnung, durchaus gefällig, gleichzeitig aber fehlen Ecken und Kanten, fehlt das Besondere. Der weiche Klang der Produktion kostet zusätzlich Dynamik.

Punkte: 5/ 10

Autor: distelsøl