Band: MYSTERIVM XARXES
Album: Autassassinophilia
Genre: Black Metal
Trackliste:
01. Totenreich Einmarsch (Intro)
02. Sanguine Seductive Ecstasy
03. Autassassinophilia
04. At the Innermost Core of Fear
MYSTERIVM XARXES begann sein Werken 2021. Jedoch lieferte die One-Man-Show erst 2023 das Debutwerk. Seitdem ist der Österreicher sehr produktiv gewesen, 2 Alben, 2 Split-Alben und eine EP. Die EP Autassassinophilia bringt es auf 4 Tracks mit 27 Minuten Spielzeit. Die Interpretation des rohen Black Metals gepaart mit synthetischen Mitteln der Moderne ist ein schlichtes und deprimierendes Chaos.
Homvkvlvs übernimmt alle wesentlichen Rollen. Synthetische Effekt bieten einen ordentlich deprimierenden Rahmen. Das Schlagzeug ist scheppernd und die Blastbeats treiben im Hintergrund den Puls in die Höhe. Die Gitarre als Garant für einen Funken Stabilität ist anspruchsvoll und führt konstant regressiv durch die EP. Die Vocals – schrille Todesschreie – sind Nägel auf der Tafel. Man kann weder hin-noch weghören.
Der erste Track, eher ein Intro, „Totenreich Einmarsch“ baut sich langsam auf. Man steigt gemächlich in einen dunklen Kerker hinab. Keyboard, rohes Schlagzeug, Gitarre und ein synthetischer Rahmen, der an FSK-18 Hack and Slay erinnert, malen einen deprimierenden Rahmen. Man wartet gebannt auf die folgende akustische Festplattendefragmentierung. „Sanguine Seductive Ecstasy“ zaudert nicht lange. Homvkvlvs zeigt ab der ersten Sekunde sein Können. Hell und erschreckend ist man im totalen Wahnsinn angekommen. Anmutige Gitarrensoli bieten in diesem Track noch eine Spur an Normalität. Der titelgebende Track „Autassassinophilia“ nimmt sich gar nicht mehr zurück. Die Quintessenz des rohen Black Metal zeigt seine Fratze und zerrt alles was noch zuhört ins Chaos. Hochwertige Gitarrensoli gepaart mit totalem Leid deuten auf ein hohes Grad an Kunstfertigkeit mit zugehörigem Wahnsinn. Zum Abschluss verabschiedet sich Homvkvlvs mit „At The Innermost Core Of Fear“ vom letzten Funken Verstand. Der Black-Metal-Wahnsinn erreicht seinen Höhepunkt. Flehendes Schreien, fast ohne Pause, und fetzendes Schlagzeug entfesseln zum großen Finale. Selbst die Gitarre hat sich der Zerstörung der Vernunft angeschlossen. Auf ein ausgiebiges Outro wird vorsichtshalber verzichtet. Das deprimierende Ende, von einer Sekunde auf die andere gleicht eher einem Aufsteigen der Seele aus dem Restkörper, der verschont geblieben ist.
Fazit: Deprimierend und vollkommen geisteskrank. Dadurch absolut nichts für Quereinsteiger, sondern ein Kunstwerk für Liebhaber des Genres. Autassassinophilia ist totales Chaos, mit irrem Klang. Einzig schrille Gitarrenpassagen bieten einen Anschein von Struktur im Fegefeuer. Und auch dieser deprimierende Rest von Normalität nimmt bis zum epochalen Finale immer mehr ab.
27 Minuten Spielzeit sind für dies Art des körperlichen, geistigen und spirituellem Leides durchaus ausreichend. Eine echte Herausforderung an den eigenen Verstand.
Punkte: 9 / 10
Autor: Christian S.