STARWRAITH – Distant Shores (2024)

Band: STARWRAITH
Album: Distant Shores
Genre: Symphonic Melodic Death Metal

Trackliste:
01. Distant Shores
02. Into The Night
03. The Dreamer
04. The Weight Of A Lie
05. Choosing Death
06. Bury My Heart In The Mountains

Bei STARWRAITH handelt es sich um ein Solo-Projekt aus Colorado, USA. Es verspricht kraftvolle Atmosphäre, mit treibenden Riffs, opulenter Orchestration und von der Umwelt und einem transzendentalen Blick auf die Welt inspirierte Themen und Motive. Das vorliegende Werk Distant Shores ist das dritte Album, wobei die 6 Songs auf eine Gesamtspielzeit von rund 30 Minuten kommen.

Die Schatten der Rocky Mountains müssen schwer über dem Städtchen Greeley hängen, zumindest wenn man das Album als authentischen Ausdruck der Stimmungslage ernst nimmt. Da ist von Sehnsucht nach fernen Ufern die Rede, die Fluchtpunkt sein können, von Träumereien, von der Last des Lebens, unter der man lieber den Tod wählt. Musikalisch wird diese doch schwermütige Stimmung weitgehend nicht transportiert. Von „The Weight Of Life“ abgesehen, das der Melancholie noch am ehesten gerecht wird, sind die anderen Songs durchaus lebendig, oder – wenn man es etwas anders hört – decken sie viel mit Pomp und einer Vielzahl von Spuren zu. STARWRAITH tragen sehr dick auf, hier Streicher, da Glockengeläut, hier Bläsergruppen, da der Versuch atmosphärische Sounds zu setzen, wobei nur die Gitarrenspuren von echten Instrumenten stammen dürften. Der Rest klingt wie aus dem Computer, aus Bits und Bytes, für mich unecht und seelenlos. Das Songwriting ist simpel, ausgesprochen konventionell, als würde versucht eine Blaupause anzufertigen, von dem was ein ambitionierter Hobbymusiker meint, wie Viking-Metal klingen sollte, hier die obligaten Schlachtrufe, „Hu! Ha! Hu! Ha!“ wie in „Choosing Death“ und dort von Powermetal inspirierte, besonders maskulin wirken wollende Mitgröl-Sequenzen wie in „Bury My Heart In The Mountains„. Die Produktion entspricht wohl dem beabsichtigten DIY Ethos und lässt Präzision und Dynamik vermissen.

Fazit: Distant Shores wirkt leider von Anfang bis zum Ende viel zu gewollt, zu konstruiert und nicht authentisch. Es wird dick aufgetragen, es wird Schicht über Schicht gelagert, es gelingt allerdings damit nicht, Atmosphäre entstehen zu lassen, es bleibt künstlich und seelenlos.

Punkte: 3/ 10

 

Autor: distelsøl