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Band: NOITASAPATTI
Album: Sankarin Matka
Genre: Black Metal
Trackliste:
01. Tulikipuna
02. Tuhatkasvoinen
03. Sankarin matka
04. Paluu liekkeihin
05. Käskyläisen sanat
06. Henkien polulla
07. Matka halki myrskyjen
08. Tähtivaeltaja
Im kleinen Städtchen Pori an der finnischen Westküste wurde 2017 die Band NOITASAPATTI gegründet. Von Anfang an hat das Quintett neben einer klassischen Besetzung mit Gitarre, Bass, Drums auch auf Keyboards gesetzt. Das lässt vielleicht vermuten, dass man es hier wieder mit Vertretern des typisch finnischen Symphonic Metal oder opulenten Melodic Death Metal zu tun hat, doch ganz so ist es nicht. Das vorliegende, zweite Album Sankarin Matka bietet über gut 44 Minuten Black Metal mit unkonventionellen Facetten.
Unkonventionell ist schon die Sprache. Gänzlich in finnisch gehalten und ohne in den Weiten des Internets verfügbare Lyrics, lassen sich anhand der Album- und Songtitel nur Vermutungen über die behandelten Motiv anstellen. Doch selbst das ist nicht sehr aufschlussreich. Widmen wir uns also ausschließlich der Musik. Nach der instrumentalen Eröffnung mit einem trägen, sehr breit ausladenden, ersten Riff, einer eigentümlich dissonanten Pianolinie und Synthie-Chorälen startet „Tuhatkasvoinen“ mit sehr außergewöhnlichen Vocals: high-pitched, ja heulende oder bellende Shouts, gelegentlich kontrastriert von gutteralem Gesang. Diese heulenden Vocals begleiten uns über das gesamte Album, wie auch recht rustikaler, von simplen Rhythmen geprägter Black, bei dem allerdings – und hier sind wir wieder beim Unkonventionellen – die Keyboards eine bedeutende Rolle spielen. Sei es im Klang von Orgeln, Bläsern, Chorälen oder reduziert auf Piano wie in „Sankarin Matka„. Irgendwie sind die Keyboards immer präsent und tragend, ohne jedoch ins Epische oder gar Kitschige abzugleiten. Dann gibt es Songs wie „Paluu liekkeihin„, mit einem Gitarrensolo, das man so im Black nicht erwarten würde und einer fast progressive anmutenden Sequenz – es ist alles schon konsistent, aber dennoch irgendwie sehr bemüht. Atmosphärisch ist das alles sehr kalt, frostig, dazu kommt eine sehr rohe Produktion.
Fazit: Sehr eigenwillig und unkonventionell – Sankarin Matka ist kein sehr zugängliches Album. Es ist zweifellos inspiriert von old school Black Metal, setzt aber immer wieder auch eigene Klangnoten, die mal besser passen, an anderen Stellen jedoch nicht organisch, sondern aufgesetzt, wirken. Es scheint, als hätten sich NOITASAPATTI stilistisch noch nicht ganz gefunden.
Punkte: 5/ 10
Autor: distelsøl