Band: SLAUGHTER THE GIANT
Album: Abomination
Genre: Extreme Metal
Trackliste:
01. Nothingness
02. Abomination
03. The Chainsaw Killer
04. Alien Abduction
05. Omens Of Evil
06. A World Engulfed In Flames
Seit 2014 liefert SLAUGHTER THE GIANT schnellen Melodic Death mit Black Metal-Einfluss. Das dritte Album Abomination bleibt den Wurzen der Band treu. Das stärkere Einbinden von Tech-Death Metal Anteilen zeigt eine stilistische Entwicklung der Belgier. Auf Abomination liefern sie 6 Tracks mit 29 Minuten Spielzeit. Trotz dieser Kürze stürzt man sofort in die harte Welt des Death Metal ab.
Das knallharte Album zeigt sofort mit gekonnter Gewalt das Kerngeschäft. Hervorzuheben ist das weitläufige Fehlen von Soli. Somit hat man eine Reizüberflutung, mit der man diese raren Momente auch zum Verschnaufen gut braucht. Das hohe Niveau der Gitarren macht richtig Spaß. So hören auch Liebhaber das Können von Jeroen Broos und Timi Devos. Das Schlagzeug bekommt seine Gelegenheiten sich in Szene zu setzen, und das nicht nur um mit schießenden Blastbeats intensiv zu werden. Benny Obachs Growling kommt aus der Unterwelt. Flehend, knurrend und verständlich bringt er den Gesang, welcher im Ansatz an Steampunk erinnert, auf den Punkt.
„Nothingness“, der erste Track, beginnt mit schneller Gitarre und knallenden Bastbeats. Keine zweimal Ein-, und Ausatmen und man ist mit knallhartem Growling dort angekommen, wo einen die Belgier haben möchten. Vom Sessel mit kochendem Blut. Nach dieser Ansage, geprägt von Härte und Dunkelheit, folgt der titelgebende Track „Abomination“. Gut integriertes Schlagzeug hält die ruckartig aufgebaute Stimmung aufrecht. Optional ist man auch im totalen Chaos angekommen. „The Chainsaw Killer“ nimmt phasenweise Tempo hinaus, wodurch eine düstere Melancholie aufkommt. Die guten Gitarren gehen dabei fast wortwörtlich durch die Haut. Der vierte Track „Alien Abduction“ nimmt anfänglich mit einer radioähnlichen Durchsage das Tempo komplett hinaus, um direkt wieder mit hartem Growling die Marschrichtung, in den Abgrund, durchzupeitschen. „Omens Of Evil“ beginnt mit einem instrumentalen Teil. Die Fähigkeiten von Bass, Gitarren und Schlagzeug erschaffen eine gefährlich atmosphärische Tiefe. Nichtsdestotrotz reißt Benny Ubach mit seinem Growling alles weiter in Fetzen. Der Abschluss in Form von „A World Engulfed In Flames“ – mit über 6 Minuten Spielzeit der längste Track des Albums – baut sich nach dem abgeschossenen Feuerwerk langsam auf, wird phasenweise richtig stimmungsvoll in seiner Härte. Jedoch baut sich dieses Maximum der bisher gebotenen Härte nicht mehr komplett auf. Dafür erhält jeder Part von SLAUGHTER THE GIANT die Möglichkeit, seine individuelle Klasse zum Besten zu geben. Ob man muss? Nein, aber man kann!
Fazit: Kerngeschäft mit dem Presslufthammer! Das Growling hat seinen Ursprung im Steampunk, wodurch es sich von anderen Vertretern des Genres gelungen abhebt. Wenig Soli, und das bei hohem individuellem Niveau, und ruckartig aufgebaute Stimmung, die sich ab dem zweiten Atemzug bis zum Ende des Albums hält.
Punkte: 8 / 10
Autor: Christian S.