Band: CIEŃ
Album: Maledictio
Genre: Black Metal
Trackliste:
01. Wounds Of Atonement
02. Sacred Abnegation
03. Inverted Cathedrals
04. Discipline
05. I.O.B.
06. A Curse That Never Withers
Es ist bekannt, dass Polen eine äußerst vitale Black Metal Szene hat. Eine schon seit 2009 bestehende Band der Szene ist CIEŃ. Die vierköpfige Band hat heuer ihr viertes Album Maledictio veröffentlicht. Sechs Songs und eine Laufzeit von 41 Minuten versprechen also feinen misanthropischen polnischen Black Metal.
Wuchtig und schwer wird das Album mit „Wounds Of Atonement“ eröffnet. High Pitch Screams, Schreien, Röcheln an den Vocals, dahinter ein massives Riff, das erst im Laufe des Songs ein wenig gebändigt wird, treibende Double Bass-Drums, eine intensive beklemmende Atmosphäre entsteht. Das ist ein Auftakt, wie man es sich nur wünschen kann und so geht es auch weiter. Die vier Polen wissen sehr genau was sie tun. Eine abwechslungsreiche, wenn auch beklemmend finstere, Klanglandschaft wird entwickelt. Die Songs spannen Stimmungen zwischen aggressiv rumpelnd wie bei „Sacred Abnegation“ und depressiv getragen wie bei „A Curse That Never Withers“ auf. So hat jeder Song einen eigenen Charakter und doch ist das Album in sich geschlossen und rund. Auch die Produktion unterstreicht die Atmosphäre, manchmal sehr roh und direkt, dann wieder ausgefeilt mit feiner Detaildarstellung. Und zwischen all der Fülle ist immer noch Platz für die eine oder andere feine Melodielinie oder dramaturgische Wende. Grandios wie im letzten und längsten Track der Fluch, der niemals vergeht, vertont wird. Wenn quälend-obskures Geflüster durch ein scharfes, verzerrtes Riff abgelöst und dramatisch, hysterisch-entrücktes Schreien voller Zorn, Verzweiflung und Qual den Fluch in die Welt hinaus schleudert. Ganz großes Kino, das hier abgeht.
Fazit: CIEŃ gelingt mit Maledictio ein beeindruckendes, vielseitiges und vor allem atmosphärisch sehr dichtes Album. Wenn man es mag, sich in einer dunkelschwarzen Stimmung fallen zu lassen und direkten, aber dennoch modern und sauber produzierten Black Metal mag, ist das Album der Polen jedenfalls ein Tipp.
Punkte: 9/ 10
Autor: distelsøl