
Band: KLUDDE
Album: De horla
Genre: Black/Sludge Metal
Trackliste:
01. Horla I – Over Lust
02. Verlaten
03. Horla II – Over Haat
04. Verloren
05. Horla III – Over Wraak
KLUDDE klingt wie ein niedlicher Name für einen Hamster, doch dahinter verbirgt sich etwas Abscheuliches. Es ist der Name einer belgischen Black Metal-Band, die sich nach einem formwandelnden Dämon der germanischen Mythologie benannt hat. Das Wesen ist bösartig und tückisch, genauso wie das Album De Horla von KLUDDE – passt wie die Faust aufs Auge.
Mit „Horla I: Over Lust“ beginnt die Reise in eine unheimliche Fabelwelt, wo Menschen und andere Kreaturen grauenhafte Orgien veranstalten. Zuerst wird man mit Bluesgitarrensound angelockt, das Schlagzeug spielt ruhig im Hintergrund mit. Man erwartet nichts Böses, bis der Sänger eine Geschichte über Lust, Hass und Rache erzählt. Die Stimmung ändert sich schlagartig: es wird geschrien, die Gitarren spielen disharmonischer und das Trommelgewitter bricht aus. Der Übergang zum Lied „Verlaten“ ist fließend, aber die Musik bleibt nicht gleich. Es beginnt mit ruhigen Tönen, die bedrohlich klingen. Ein ähnlicher Aufbau wie im vorherigen Track, nur spielt der Gitarrist ein Solo, das einen bluesigen Sound in sich trägt und zum nächsten Song überleitet. „Horla II: Over haat“ ist purer Black Metal á la WATAIN, mit krächzendem Gesang und sägenden Gitarrenmelodien, die von Blastbeats getragen werden. Das Lied vergisst man nicht schnell, denn die Hook ab 02:30 reißt einen mit und lässt Köpfe kreisen. Im nächsten Track fühlt man sich „Verloren“ und zwar in Raum und Zeit. Das Tempo spielt keine Rolle, der Rhythmus diffus – nur Trommelschläge und einzelne Gitarrentöne, die nie verstummen. Etwas deutlicher wird die Musik bei „Horla II: Over Wraak“. Im Hintergrund hört man chorähnliche Klänge, zu denen der Schlagzeuger den Takt vorgibt. Die Gitarre spielt eine erkennbare Melodie und schreddert in feinster Black Metal-Manier die Saiten.
Fazit: KLUDDE ist im Bereich der schwarzen Musik beheimatet, scheut aber nicht vor experimentellen Ausflügen in andere musikalische Gefilde zurück. Die Mischung macht es spannender als wenn sie puren Black Metal spielen würden. Wer sich genremäßig aus seiner Komfortzone herauswagt, wird Gefallen an De Horla finden.
Punkte: 7 / 10
Autor: Julian D.