Obšar – Propastnyk (2024)

Obšar ist eine Melodic Black Metal-Gruppe aus der Slowakei. Gegründet wurde die Band 2016 in der Stadt Svidník. Zwei Jahre nach der Entstehung folgte mit R.U.N.E. das Erstlingswerk. 2022 folgte der zweite Longplayer mit Titel Počornily horŷ, počornily lisŷ. Das vorliegende dritte Album der Slowaken trägt den Titel Propastnyk und wurde im September 2024 über das niederländische Label Void Wanderer Productions auf den Markt gebracht. Die Scheibe wurde mit 8 Tracks bestückt und bietet Unterhaltung für knapp 40 Minuten.
Der Opener „Vovča hodyna“ ist ein sehr guter Song zum Einstieg und bietet gleich einen Einblick in die tatsächliche musikalische Ausrichtung der Slowaken. So kommen zu den melodischen Schwarzmetall-Einflüssen groovige Riffs, aber auch leichte Folk-Metal-Elemente hinzu und diese werden durch harmonische und mystische Synthesizer-Passagen untermalt. Gesanglich setzt man auf genre-übliches Gekeife. Im zweiten Track „Vorožkŷ“ schaltet man dann puncto Tempo einen Gang höher, aber man bleibt der leicht mystischen Atmosphäre treu und so kann auch diese Nummer beim Zuhörer punkten, auch wenn man diesmal einen Tick aggressiver agiert als zuvor. „Sim zym“ besticht vor allem durch einfließendes Pianospiel. Dieses gibt der Performance sehr viel Eingängigkeit und hat Ohrwurm-Charakter. Der Titel-Song „Propastnyk“ hat leicht futuristische Synths enthalten und kann vor allem durch einen melancholischen Mittel-Part für eine mitreißende Stimmung sorgen. Auch im zweiten Abschnitt liefern Obšar eine fulminante Darbietung und können den Zuhörer weiterhin mit mitreißenden und eingängigen Melodien begeistern. Man könnte zwar anmerken, dass die Musik nicht vor Innovation strotzt, aber hier muss man einwerfen, dass es die Jungs perfekt verstehen, den Hörer zu unterhalten und dieser Umstand zählt am Ende des Tages.

Fazit: Obšar sind ein absoluter Geheim-Tipp, da sie mit ihrem Mix aus atmosphärischem und melodischem Black Metal kombiniert mit Folk Metal-Elementen voll ins Schwarze treffen.

Punkte: 9 / 10

Autor: Thomas Mais-Schöll