ASGRAUW – Oorsprong (2024)

Band: ASGRAUW
Album: Oorsprong
Genre: Black Metal

Trackliste:
01. Kosmische Strijd
02. Eridu
03. Apada
04. Redres
05. Weeral 
06. Kapoeres
07. Erfenis
08. Heimwee

Nach mittlerweile 14 Jahren des Schaffens und damit verbundenen 6 Alben ist ASGRAUW kein Geheimtipp mehr. Sie bleiben mit dem neuesten Album Oorsprong ihrer gewohnten Umsetzung  des apokalyptischen Black Metal treu. Die 8 Tracks mit einer Spielzeit von insgesamt 45 Minuten setzen dort an, wo das letzte Album Facade geendet hat.
Langes flehendes und helles Growling dominiert phasenweise, um von harten Drums zum Durchatmen zeitweise unterbrochen zu werden. Die Niederländer vermitteln damit ein Gefühl von enormer Freiheit. Die Kombination mit der Schwere des Black Metal bringt einen interessanten Tiefgang. Man bekommt den gewohnt schnellen, apokalyptischen Black Metal. Instrumentalisch dominant ist das Schlagzeug, welches in Härte zwischen den Tracks variiert,  unter guter Unterstützung der verzerrten Gitarre. Besonders ist das lange Growling  von Kaos. Es geht unter die Haut und schafft maßgeblich die niederdrückende Atmosphäre von Oorsprong. Vorab, Oorsprong  ist kein Gesamtwerk, jeder Track ist auch als Single gut hörbar. Kosmische Strijd“, der erste Track des Albums, erweckt das Gefühl einer Landung, fast eines Erscheinens. Von der Platte wirkt dies irgendwie irritierend. Jedoch widmet man sich sofort der Essenz. Ausgiebiges Growling reißt schnell aus der Komfortzone. Die apokalyptische Reise beginnt mit einem hellen und  zerstörerischen Klang. „Eridu“ beginnt mit einem Streit zwischen Growling und Sprechgesang. Das schnelle Schlagzeug schafft hier im Gegensatz zur Gitarre den hämmernden Rahmen in der Apokalypse. „Apada“ beginnt leichtgängig, nur um mit Blastbeats und verständlichem Growling unter die Haut zu gehen. Mit diesem Track wird die Apokalypse nicht eingeleitet, sondern entfesselt. „Redres“ erhält die Stimmung, ruhig und beängstigend. Die Drums werden richtig schnell und motivieren direkt beim Hören. „Weeral“, welches anfänglich an Walgesang zur Entspannung erinnert, ist ein Feuerwerk. Flehend dominierendes Growling bringt auf den Punkt, wie tief im Abgrund man bereits angekommen ist.  „Kapoeres“ zeigt nach einem kurzem Intro das Können der Gitarre und bleibt dem Gefühl des unaufhaltsamen Niedergangs treu. „Erfenis“ gibt bereits einen Vorgeschmack auf das Ende des Albums ein. Der letzte Track „Heimwee“ erinnert anfänglich an eine Schleifmaschine. Die damit aufgebaute Aufbruchsstimmung erzeugt ein wohliges Gefühl, bringt aber nichtsdestotrotz das Album mit Härte zu Ende. Ein ungewohnt langes Outro führt wieder zurück in die Oberwelt.

Fazit: ASGRAUW gehören mit ihrem sechsten Album langsam zu den Veteranen des apokalyptischen Black Metal. Sie bleiben dem ursprünglichen Stil treu. So versteht sich Oorsprung nicht als Gesamtkunstwerk. Jeder Track steht für sich. Das ist bereits durch die unterschiedlichen Intros gut hörbar. Dies ist gekonnt verspielt und unterstreicht die Verschiedenheit der Tracks, die doch irgendwie zusammengehören. „Apade“, Track No.3,  ist gefühlsstark und geht tief unter die Haut. Das Album macht auch bei mehrmaligem Hören viel Spaß.

Punkte: 8 / 10

Autor: Christian S.