Band: IGNOMINOUS
Album: Dawn With No Light
Genre: Black Metal
Trackliste:
01. Cemetary Meditation (Intro)
02. Cosmic Spawns Of Death
03. Thelema Occults
04. Nightwounds
05. Synirmos
06. Martyrium (Ora Pro Nobis)
07. Apostrophe
08. Aurora Borealis
09. The Coming Fall
10. The Dawn With No Light
Bands aus Griechenland besitzen die Tendenz zur Kreation einer ganz eigenen, mystischen Atmosphäre – bei IGNOMINOUS ist dieser Hang ebenso ausgeprägt. Das Debüt strahlt eine dunkle, beseelte Aura aus, vermengt sich jedoch mit einer thrashig peitschenden Attitüde. Ratternd und knatternd galoppiert das Trio fokussiert und doch dezent episch drauflos, integriert einige heroische Gitarrensoli oder Leads und setzt auf eine bissig bellende Stimme. Die Rhythmik geht schnurstracks und recht unkompliziert vonstatten, knallhart und präzise bleibt kaum Spielraum für komplexe Schlenker oder technischen Firlefanz – wichtig sind dynamische Ausbrüche und Tempoverschärfungen in angriffslustigen Blast Beat-Salven. Für groovige Sequenzen bleibt auch hin und wieder Zeit und so entwickelt sich ein direktes, thrashiges, nicht allzu kompliziertes Soundkonglomerat, das durch ein paar Keyboardklänge oder Tempoverschleppungen an Substanz gewinnt. In dieser Hinsicht sei „Thelema Occults“ als tempovariabler und stimmungsvariiender Anspieltipp genannt. In diesem Fall können auch die Vocals zum Abwechslungsreichtum beitragen. Das rhythmisch packende „Apostrophe“ sticht mit melancholischen Gitarren und coolen Grooves ebenso heraus. Weitere Pluspunkte: der stimmungsvolle Chor während „The Coming Fall“ und der an alte Dimmu Borgir erinnernde Abschlusstitelsong. Leider fehlen eingängige Refrains komplett, es mangelt also an Eingängigkeit, was aber der Langzeitwirkung zugute kommen dürfte.
Fazit: Griechische Mystik trifft auf die Rock-Attitüde von Motörhead, die Geradlinigkeit des Thrash und melodische Leadgitarren; dazu gesellen sich harmonische Keyboardtupfer und variable Vocals – fertig ist ein überschwänglich blastendes, recht schnörkelloses, aber keineswegs plumpes Album, das sich nur manchmal zu stur auf Eindimensionalität reduziert.
Punkte: 8 / 10
Autor: Leonard