LIVLØS – The Crescent King (2024)

Band: LIVLØS
Album: The Crescent King
Genre: Melodic Death / Thrash Metal

Trackliste:
01. Solstice
02. Orbit Weaver
03. The Crescent King
04. Maelstrom
05. Usurpers
06. Scourge Of The Stars
07. Harvest
08. Solace
09. Throne Of Cosm
10. Endless Majesty

Das dritte Werk der dänischen Deather LIVLØS eröffnet mit einem aufbrausenden Intro, dem sich ein bissiger, angethrashter Track anschließt. Klar gibt es aggressive Reibeisen-Vocals, pumpende Rhythmen, teils schnell geshoutete Passagen und coole Groove-Abfahrten, doch auch der harmonische Aspekt bleibt nicht ganz unbeachtet. Bei den zurückhaltenden Tönen handelt es sich bisweilen um schwere, doomige Nuancen, die nicht sofort ins Ohr gehen wollen. Easy cheesy Refrains gibt es keine (die werden nämlich kurz und knapp ausgespuckt), dafür aber jede Menge an cooler Gitarrenarbeit und überraschende Breaks wie schon im ersten Stück „Orbit Weaver„. Easy listening geht definitiv anders, wenn etwa der detailreiche Titelsong mit interessanter, komplexer Rhythmik erarbeitet werden muss. Effektiv eingesetzte Blastbeats verhindern im Verlauf der Songs monotonen Leerlauf, obwohl die Band gern auch auf repetitive Riffs zurückgreift. Die tonnenschweren Riffs vermengen sich mit hyperaktivem Geschrei und einer leicht komplexen Note, die auch Einflüsse aus Neo-Thrash aufgreift und so allen Anhängern von The Forsaken oder Under Destruction gut munden müsste. Auch auf simpel nach vorne hoppelnde Takte verzichten die Musiker nicht und lockern die Melange wohltuend auf. Ausflüge in melodische Thrash-Gefilde mit Machine-Head-Anstrich („Usurpers„) oder langgezogene Düsternis („Harvest„) lassen ebenso aufhorchen. Nach dem sphärischen Zwischenspiel „Solace“ belebt beim epischen Stück „Throne Of Cosm“ ein Keyboardthema die Szenerie, ehe das Groove-Stakkato-Finale „Endless Majesty“ nochmal einen Teil des dänischen Waldbestandes von 12,4% kurz und klein hackt, nur das Ende gestaltet sich ganz sanft.

Fazit: The Crescent King klingt anspruchsvoll und zündet keineswegs sofort. Die feinen Gitarren und schweren Riffs vereinen sich letztendlich jedoch zu einem herausfordernden, mit einer Prise Bedrohlichkeit heranrollenden Werk, das mehr auf Langzeitwirkung als platte Refrains oder catchy Hooks setzt. Die ausladenden, epischen Stücke wirken eindrucksvoller und hinterlassen dabei einen tieferen Eindruck als die auf Aggression fokussierten Tracks.

Punkte: 8 / 10

Autor: Leonard