Band: PORTAE OBSCURITAS
Album: Khaos
Genre: Black Metal
Trackliste:
01. Key To The Cosmic Gate
02. Hegemony: Heralding The Golden Dawn
03. A Gaze To The Stars
04. Omniscience Of The Eternal Black Light
05. Seven Trumpets Of The Seventh Son
Das dritte Werk der Tiroler Blackies PORTAE OBSCURITAS beginnt mutig und selbstbewusst mit einem Mammut-Song – 12 Minuten dauert der Opener „Key To The Cosmic Gate„. Dieser fährt gleich ein ganzes Arsenal an Klängen und Rhythmen auf, um die Spannung über die lange Spielzeit zu gewährleisten. Eine sanfte, verträumte Einleitung integriert bedrohliche Anklänge, die sich in schleppenden Riffs auflösen und zu Blastbeats überleiten. Natürlich kreischt sich ein Vokalderwisch die Seele aus dem Leib, doch einen Teil des Gesangs übernehmen düstere Chöre. Die Songs sind nicht einfach und geradlinig aufgebaut, sondern verlangen dem Hörer Geduld und Konzentration ab. Die Melodien verbreiten ein apokalyptisches Szenario und verhallte Keyboardklänge sorgen für eine bombastisch machtvolle Aura. Doomige Passagen mit Sprechgesang tauchen ebenso auf und bilden ein weiteres Puzzlestück im mystischen Soundkosmos. Die ausladenden, komplexen Songstrukturen setzen sich weiterhn fort, wenn auch nicht ganz so exzessiv. Die Intros gestalten sich meist ruhig und besonnen, doch die Kompositionen kippen dann in die Komplexität und erschweren den Zugang. Ein kurzes Schlagzeugsolo hier, ein paar bedrohliche Chöre dort, dann Emperor-artige Gitarrenläufe – dieses Album muss man sich erarbeiten, denn Doom, mittelschneller Black Metal oder sanfte Zwischentöne verlangen viel Passion und einen langen Atem. Die Melodien verstecken sich im Hintegrund, sind aber ein wichtiger Bestandteil der Gesamtatmosphäre. Stark: das aufbrausende, aber zu kurze Fnale von „Omniscience Of The Eternal Black Light„, das leider zu schnell abebbt. Außerdem cool: die Anfangsbuchstaben der Songs ergeben den Albumtitel Khaos. Dem Album gehen nur überraschende Wendungen oder Breaks sowie eingängige Refrains ab, doch die Musik zielt auf das Kreieren einer finsteren Stimmung ab – und das gelingt gut.
Fazit: Khaos ist gewiss keine einfache Kost, hier geben sich machtvoller Doom, bedrohliche Klänge, sphärische Gesänge und bissige Ausbrüche ein zappendusteres Stelldichein.
Punkte: 8 / 10
Autor: Leonard