Band: FOR THE STORMS
Album: The Grieving Path
Genre: Melodic Death/Doom Metal
Trackliste:
01. For The Storms To Come
02. Tombless
03. Just Another Skull
04. A Downfall
05. Unbound
Die Italiener FOR THE STORMS werden im Oktober ihr zweites Album veröffentlichen. Das nehmen wir zum Anlass, einen Blick zurück auf das Debüt The Grieving Path aus dem Jahr 2021 zu werfen. FOR THE STORMS wurde 2019 zunächst als Trio gegründet und hat sich schweren Riffs und einer atmosphärischen Melange aus Melodic Death, Sludge und Doom verschrieben. Auf dem ersten Album werden nur 5 Tracks zu einem 45 Minuten-Longplayer zusammengestellt, die sich thematisch mit dem Trauerprozess auseinandersetzen.
Der Opener „For The Storms To Come“ beginnt langsam, ein Windspiel im aufkeimenden Unwetter, ein bedrohlich wirkender Klangteppich setzt ein, bricht in die Ruhe vor dem Sturm. Kraftvoll setzen die Instrumente ein, ein einfaches, dunkles Riff, eine trockene Rhythmus-Sektion, eine knurrend-harsche Vocal-Spur. Wie Regen plätschert der Song ohne Überraschungen vor sich hin. Nach rund 6 Minuten klingt der Track in ein ruhiges Intermezzo ab, baut sich wieder bis zu einem brutalen Crescendo auf. Der Song gewinnt dadurch an Tiefe, Verzweiflung und Qual finden glaubwürdig Ausdruck im Schrei nach den Stürmen, die da kommen werden. „Tombless“ kracht hingegen direkt und unvermittelt von Anfang an. Ein aggressives Stück, mit gelegentlichen ruhigen Passagen und gegen Ende mit Streichern angereichert. Ein solider Song, nicht mehr, nicht weniger. „Just Another Skull“ ist wieder deutlich schwerfälliger, schwere Gitarren, pumpender Bass, trockene Drums vor einem Streicherarrangement. Eine simple Songstruktur, ein ganz netter Chorus, trotz der gequälten Lyrcis und der allgemein vermittelten Schwerfälligkeit. „A Downfall“ wird von einer melancholischen Klaviersequenz eröffnet. Ein Motiv, das von den einsetzende schweren Gitarrenriffs wieder aufgegriffen wird. Ein Wechselspiel zwischen Aggression, Schwermut und Verzweiflung. Nach fünf Minuten verklingt der Song in einem schrägen, jammernden spoken word vor einer zunehmend bedrohlich werdenden Klangwand. Am Höhepunkt des Jammerns – as a Song shifts to scream – explodiert der Song förmlich, ein Schrei, massive Blastbeats, ein schweres, schneidendes Riff, hypnotisierende harsche Vocals. Diese Sequenz mit einer Dauer von rund 120 Sekunden ist der Höhepunkt des Songs, ja des ganzen Albums – hier verdichtet sich die Stimmung, eine perfekt austarierte Mischung aus Wut und Schmerz, Aggression und Qual, bis er wieder an Fahrt verliert, träge wird. Der Closer „Unbound“ ist ein Instrumental-Stück, konventionell und solide.
Fazit: FOR THE STORMS gelingt mit The Grieving Path ein gut hörbares Debüt. Es ist ein solides Album, handwerklich gut gemachter Downtempo Melodic Death oder Sludge, mit einer Prise Doom und Black. Insofern auch gut für Einsteiger geeignet, weil es insgesamt recht zugänglich ist, wenn es doch auch ein paar Längen hat. Am besten ist das Album an jenen Stellen, in denen die Songs Stimmung verdichten und dabei genau am Punkt – auch thematisch am leitenden Konzept des Trauerprozesses – sind.
Punkte: 8/ 10
Autor: Distelsøl