Band: ARGOROK
Album: Obscurum
Genre: Melodic Death/Groove Metal
Trackliste:
01. Die erste Sünde
02. Asche und Blut
03. Töchter des Chaos
04. Carnifex
05. Gestrandet
06. Borealis
07. Legion der Wölfe
08. Abyss
09. Alter Freund
10. Vermächtnis
11. Ad Oblivium
ARGOROK ist eine Melodic Death/Groove Metal-Combo aus Dresden, der Landeshauptstadt des Freistaates Sachsen. Gegründet wurde die Band 2020 und noch im selben Kalenderjahr folgte mit Usurpator das Debut-Album der Ostdeutschen. Mit diesem konnten sie auf sich aufmerksam machen und standen in den ersten Notizbüchern von Genrefans. Dann wurde es aber deutlich ruhiger um die Jungs und erst 2024 folgte die Ankündigung ihres nächsten Longplayers und mit einigen Auskopplungen konnte man die Vorfreude auf die Scheibe ankurbeln. Diese trägt den Titel Obscurum und umfasst 11 Tracks bei einer Laufzeit von knapp 51 Minuten.
Wie man es bereits von ihrem ersten Werk kannte, bekommt man auch auf der neuen Platte fetten und druckvollen Sound geboten. Der Opener „Die erste Sünde“ ist wahrlich die erste Schandtat von ARGOROK, jedoch im positiven Sinne. Man kann den Zuhörer mit eingängigen Melodien, epischen Synths und zum Headbangen anregenden Riffs sofort abholen. Die deutschen Lyrics werden mit tiefen Growls vorgetragen, sind aber immer gut verständlich und laden damit zum Mitsingen ein. Im zweiten Titel „Asche und Blut“ bringt man mit kriegerischen Texten und mittelalterlichen Synths ein leichtes Viking Metal-Feeling mit ein und ich könnte mir gut vorstellen, dass diese Nummer live die Stimmung zum Kochen bringt. Mit „Töchter des Chaos“ können die Dresdner den Flow gut mitnehmen und werfen eine düstere Groove-Granate ab. Auch in „Carnifex“ bekommt man eine groovige Nummer geboten, wobei man hier zu Beginn den Spielfluss zu oft unterbricht. Hier hätte man ruhig etwas flüssiger abliefern können, um der Meute ein Brett zum Headbangen zu geben. Das Potential hätte der Track definitiv gehabt. „Gestrandet“ beginnt etwas ruhiger und gibt dem Zuhörer so zu Beginn eine kleine Verschnaufpause. Dieses Werk klingt wieder sehr episch und hat wieder dieses leicht mittelalterliche Flair. Mit diesem epischen Touch geht es auch im darauf folgenden „Borealis“ weiter. Hier macht man meiner Meinung nach auch den Fehler, den Spielfluss mit einer langsamen Passage zu unterbrechen. Hier sollte man vielleicht mehr mit melodischen Parts arbeiten, um die mitreißende Darbietung nicht so abrupt zu beenden. So arbeitet man zu oft nach dem selben Schema und kann den Zuhörer kaum überraschen. Dies kann man zwar mit den mitreißenden Lyrics und den epischen Synths etwas kaschieren, aber es läuft doch immer nach einem ähnlichen Schema ab. Ganz zu Beginn von „Legion der Wölfe“ erinnert die Stimme und deren Performance schon fast ein bisschen an Rammstein. Diesmal wirkt der Übergang viel flüssiger und wird durch ein melodisches Zwischenspiel gut vorgetragen. Zwar bleibt man den bereits bekannten Songstrukturen weiterhin treu, aber hier kann man es besser umschiffen. Mit „Abyss“ folgt dann einer der besten Tracks auf dem Album, da er sofort in Fleisch und Blut übergeht und immer gut mitreißen und fesseln kann. Diesmal hat man erstmals das Gefühl, dass die Dresdner auf ihr Lehrbuch pfeifen und munter drauflos spielen. Mit dem nachfolgenden Titel „Alter Freund“ folgt dann eine epische Ballade der Sonderklasse und diese ist somit ein weiteres Highlight auf dieser Scheibe. Auch in „Vermächtnis“ spielen sich ARGOROK in einen episch/groovigen Rausch und liefern zum Ende hin einen Hit nach dem Anderen ab. Auch im letzten Song „Ad Oblivium“ lassen sie sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen und schließen Obscurum mehr als würdig ab.
Fazit: Am Anfang wirkt alles wie streng nach Lehrbuch, aber im Laufe des Albums bekommt man dann einige hochkarätige Songs geboten und somit ist der zweite Longplayer ein absolutes Highlight! Für Fans des epischen, groovigen und melodischen Death Metal Pflicht-Lektüre.
Punkte: 9 / 10
Autor: Thomas Mais-Schöll