AMEN CORNER – Written By The Devil (2024)

Die brasilianischen Urgesteine AMEN CORNER eröffnen ihr 7. Album Written By The Devil mit obskuren Soundschwaden und französischen Sprachsamples. Tonnenschwerer Doom Metal und basischer, angeschwärzter Heavy Metal bilden weitere Zutaten der bissigen, vorwärtstreibenden Mischung. Die räudig angethrashte Stimme und dampfende Gitarrensoli passen hervorragend dazu. Ein bisserl erinnert ihr Stil von der Attitüde an Desaster, Deströyer 666, Aura Noir oder alte Rotting Christ, die allesamt bodenständigen, riffbetonten Metal zum Besten geben. Rifftechnisch sind die Brasilianer eindeutig in ihren Anfangstagen hängengeblieben und frönen der alten Schule, richtig schön anachronistisch. Trocken hingeworfende Refrains, stoisch präsente Basslinien und immer wieder zähe Verschleppungen wechseln sich mit vorwärtspolternden Hau-Drauf-Parts ab. Das epische „Fall And Ascension“ spielt mit doomigen Anklängen und schleppt sich mit zurückhaltenden Vocals minutenlang dahin, ehe eine schöne Leadmelodie und variablere Rhythmik einsetzen. Der erwartete Ausbruch lässt sehr lange auf sich warten, gipfelt aber in einem speedigen Finale mit bissiger Stimme. AMEN CORNER klingen angenehm angestaubt, charmant kauzig und wie aus der Zeit gefallen. Die merkwürdige Klangcollage am Ende hätte man sich in ihrer zu langen Ausprägung besser verkneifen sollen, so bleibt ein zwiespältiger Eindruck.

Fazit: AMEN CORNER bieten Old School-Kuttenmetal to the bone, mit einer Prise doomiger Düsternis und schleppenden Grooves – dazu riffbetonte, bodenständige Strukturen, die den Hörer 40 Jahre in die Vergangenheit katapultieren.

Punkte: 8 / 10

Autor: Leonard