Band: AUSSICHTSLOS
Album: Schicksalstotschlag
Genre: Black Metal
Trackliste:
01. Am hohen Ross
02. Verwoben
03. Im Schützengraben
04. Brachland
05. Schicksalstotschlag
06. Infektion
07. Ein Stück
08. Gotteswahn
09. Hochverrat
Das österreichische Black Metal-Trio AUSSICHTSLOS ist bereits seit 2014 in der Szene aktiv. Es dauerte aber bis zum Jahr 2021 als das Debut-Album Völlig aussichtslos auf den Markt kam. Schon damals konnte man das deutsche Label Purity Through Fire von sich überzeugen. Noch im selben Jahr folgte dann der zweite Lonplayer mit Titel Einsicht (Review). Still und heimlich erschien im Juni 2024 das vorliegende dritte Werk Schicksalstotschlag. Die Scheibe beinhaltet insgesamt 9 Tracks bei einer Laufzeit von 47 Minuten und 23 Sekunden.
Das Trio, das in Wien bzw. Kärnten beheimatet ist, ist für melodische, leicht melancholische Töne und giftige Vocals bekannt und diese Tugenden haben sie sich auch auf der neuen Platte beibehalten. So bekommt man schon beim Opener „Am hohen Ross“ eingängige Melodiebögen, die durch garstiges Gekeife begleitet werden, serviert. Mit dieser Mischung kann man den Zuhörer sofort fesseln und über die gesamte Laufzeit in seinen Bann ziehen. Der Sound ist dabei klar aufgenommen und lässt somit keine Details untergehen. Trotzdem klingt die Performance nicht steril und kann durch ein druckvolles Hörerlebnis überzeugen. Der zweite Titel „Verwoben“ wirkt gefühlt etwas düsterer als sein Vorgänger, enthält aber auch wieder sehr aggressive Parts. Auch im dritten Song „Im Schützengraben“ überzeugt man ebenfalls mit Gitarrenriffs, die einen guten Wiedererkennungswert haben. Diesmal sind auch klare Vocals enthalten, die eine neue Facette der Österreicher zum Vorschein bringen. Dieser Track ist bisher das Highlight auf dem neuen Werk, da er einfach Ohrwurm-Charakter besitzt. Im darauf folgenden „Brachland“ eröffnet man mit postmetallischen Klängen und bringt so sehr gut Abwechslung ins Spiel. Tolle Nummer, die durch harmonische Passagen sofort in Fleisch und Blut übergeht. Auch in der zweiten Album-Hälfte kann AUSSICHTSLOS mit erwähnten Vorzügen beim Zuhörer punkten und so kann man den Zuhörer stets gut unterhalten und vor allem bei Laune halten. Kein Song tanzt aus der Reihe und jeder kann mit seinem ganz eigenen Charme überzeugen. Besondere Erwähnung sollten noch die mitreißenden, schon fast im Black `n´ Roll-Stile zelebrierten Titel „Gotteswahn“ und „Hochverrat“ finden. Letzterer ist mit einer etwas üppigen Laufzeit von über 9 Minuten vielleicht etwas lange ausgefallen, wobei man auch hier gut unterhalten wird und kein monotones Hörerlebnis aufkommt.
Fazit: AUSSICHTSLOS wirken keineswegs aussichtslos, sondern können auf ihrem neuesten Album Schicksalstotschlag voll überzeugen und man wird als Zuhörer bestens unterhalten.
Punkte: 9 / 10
Autor: Thomas Mais-Schöll