STRYCHNOS – Armageddon Patronage (2024)

Band: STRYCHNOS
Album: Armageddon Patronage
Genre: Black/Death Metal

Trackliste:
01. Winds Warning The Final Storm
02. Armageddon Patronage
03. Choking Salvation
04. Endless Void Dimension
05. Pale Black Birds
06. Stanken af Dyd
07. Sweeping Storm Of Suicide
08. Nattevandrerinden

STRYCHNOS ist ein Black/Death Metal-Trio aus der dänischen Hauptstadt Kopenhagen. Darf man den Angaben im Internet vertrauen, dann ist die Gruppe seit 1998 aktiv. Aufgrund der langen Pausen zwischen den Releases kann man aber davon ausgehen, dass die Jungs immer mal wieder eine Schaffenspause eingelegt haben. Nach ihrem grandiosen Debut-Album A Mother´s Curse (Review), veröffentlichten die Nordmänner im Mai 2024 ihren zweiten Longplayer mit Titel Armageddon Patronage über das amerikanische Label Dark Descent Records. Auf die Scheibe wurden 8 Tracks mit einer Laufzeit von knapp 43 Minuten gepackt.
Der Opener „Winds Warning The Final Storm“ beginnt recht ruhig im Mid-Tempo und wiegt den Zuhörer in Sicherheit. Die Performance mit ihrer diabolischen Atmosphäre erinnert mich stellenweise sogar ein wenig an Behemoth. Dies kann auch an den Vocals von Frontmann Martin Leth Andersen liegen, da er in einigen Momenten nach Nergal klingt. Wer jedoch jetzt denkt, die Dänen sind eine Kopie der Polen, der liegt vollkommen falsch. Der Sound ist klar und druckvoll und lässt keine Kritik zu. In dieser schwarzmetallisch angehauchten Death Metal-Darbietung geht es auch im folgenden Titel-Track „Armageddon Patronage“ weiter, wobei man diesmal mehr aufs Gas-Pedal drückt und der Black Metal-Anteil auf ein Minimum reduziert wird. STRYCHNOS verstehen es wie kaum eine andere Band aus diesem Genre den Zuhörer zu fesseln. Man agiert unvorhersehbar, abwechslungsreich und man kann durch Melodien im Hintergrund punkten, da sie einen guten Wiedererkennungswert besitzen. Ein weiterer Plus-Punkt ist die Tatsache, dass man nicht blind drauf los knüppelt, sondern immer wieder groovige Parts integriert, die das Publikum zum Headbangen animieren. In der dritten Nummer „Choking Salvation“ fließen dann sogar leicht progressiv angehauchten Riffs ein und sorgen so für eine Überraschung und natürlich für gute Abwechslung. Hier ist dann der Anteil an Black Metal-Parts auch wieder etwas höher, aber man schafft es immer die Balance zu halten und driftet so nie zu sehr in ein Genre ab. Titel 4 „Endless Void Dimension“ wird sehr ruhig eingeleitet und es wird eine epische Atmosphäre aufgebaut, die dann von Death Metal-Riffs gesprengt wird ohne diese aufzulösen. Hier gehen die Dänen sehr mitreißend, eingängig ans Werk und für mich ist dieser Song das Highlight des Albums. Im Song „Pale Black Birds“ zeichnet man eine düstere Stimmung und kann den Zuhörer wieder von Beginn weg in seinen Bann ziehen. „Stanken af Dyd“ beinhaltet dann leichte Doom-Ansätze, die immer wieder durch Black- und Death Metal-Riffs durchbrochen werden. Hier will jedoch der Funke nicht so recht überspringen und so bleibt der Song etwas farblos. Diese doomige Note behält man auch im folgenden „Sweeping Storm Of Suicide“ bei, aber diesmal fließen eingängigere Parts ein und so kann der Zuhörer sofort zurückgewonnen werden. Im abschließenden Track „Nattevandrerinden“ schlägt man ganz schwere Töne an, die von epischen Black Metal-Riffs aufgebrochen werden. Dieser Song hat den Flair einer nordischen Ballade und lässt einen völlig in die vorgetragene Klang-Kulisse eintauchen. Toller Abschluss für dieses grandiose Album.


Fazit: STRYCHNOS entwickeln sich durch ihre eigene Interpretation immer mehr zum absoluten Geheim-Tipp im Black/Death Metal-Genre.

Punkte: 9 / 10

 

Autor: Thomas Mais-Schöll