WIDERTOD – Anemoia (2024)

Band: WIDERTOD
Album: Anemoia
Genre: Melodic Black Metal

Trackliste:
01. Apollo
02. Endzeit
03. Sakrament
04. Rote Erde
05. Chat Noir
06. Apex
07. Winter Solstice
08. Anemoia

WIDERTOD nennt sich das Melodic Black Metal-Duo aus Deutschland, das im Juni 2024 das vorliegende Debut-Album Anemoia veröffentlichte. Zuvor brachten die beiden Musiker Alec M. und Marc M eine gleichnamige EP 2022 auf den Markt und konnten damit auf sich aufmerksam machen. Für das neue Release konnten sie einen Platten-Deal mit dem deutschen Label Vendetta Records abschließen. Die Scheibe, die sowohl als CD als auch im Vinyl-Format erhältlich ist, enthält 8 Tracks bei einer Laufzeit von knapp 49 Minuten.
Die beiden Deutschen halten sich nicht mit einem Intro auf und legen gleich mit dem Opener „Apollo“ los. Diesen kennt man vielleicht schon, da es sich auch um die erste Auskopplung des Albums handelt. Geboten wir rasanter Black Metal, der durchaus melodische Akzente setzen kann aber das Augenmerk liegt hörbar auf rasanten Einlagen. Gesanglich wird das Klangbild mit giftigem Gekeife verfeinert und so bekommen die deutschen Lyrics eine markante Note. Erst zum Ende des Songs geht man es etwas ruhiger an und gönnt so dem Zuhörer eine kleine Verschnaufpause. Der zweite Titel „Endzeit“ kann für meinen Geschmack zu wenig Akzente setzen und kann sich vom Vorgänger nicht so recht abheben. Der dritte Song „Sakrament“ kann dann durch eine düstere und kalte Atmosphäre punkten. Leider gerät der melodische Anteil zu sehr in den Hintergrund, wobei ich mir nicht sicher bin, ob WIDERTOD wirklich anstreben, als Melodic Black Metal-Band schubladisiert zu werden, da sie doch recht rustikal ans Werk gehen. Als hätten sie mich gehört, agieren die Jungs im folgenden „Rote Erde“ viel harmonischer als zuvor und die melodischen Riffs rücken in den Vordergrund. Für mich bis dato auch der beste Song auf der Scheibe. Diesen Weg behält man auch recht gut in „Chat Noir“ bei, obwohl man wieder mehr rasante Speed-Einlagen einsetzt. Schön langsam findet man den Draht besser zur Herangehensweise des Duos und dadurch weiß die Musik aber immer besser zu gefallen. Dann spendiert man dem Zuhörer eine fast 3-minütige Erholungsphase in Form des atmosphärisch geprägten Instrumental-Werkes „Apex“. Damit ist es dann aber auch gleich mal wieder vorbei und es geht weiter mit dem vorletzten Titel „Winter Solstice“, der durch viele melodische Riffs überzeugen kann und so zwängt man sich in der zweiten Album-Hälfte immer mehr in die Melodic Black Metal-Schublade. Abgerundet wird dieses ansprechende Album vom 7 Minuten langen Titel-Track „Anemoia“. Dieser kann zwar nicht so fesseln wie die Songs zuvor, weiß aber trotzdem zu überzeugen.

Fazit: WIDERTOD ist ein roher Diamant, der zwar noch etwas Schliff benötigt um zu funkeln, aber das Potential ist deutlich zu erkennen. Mit einem Mix aus melodischem und rasantem Spiel können sie den Zuhörer immer wieder in ihren Bann ziehen.

Punkte: 8 / 10

Autor: Thomas Mais-Schöll